Das Jahr 2023 neigt sich dem Ende zu. Zeit, Bilanz zu ziehen. Welche waren die großen musikalischen Momente des Jahres? Nachdem wir bereits die besten Songs 2023 gekürt haben, folgen nun noch die besten Platten der zurückliegenden zwölf Monate. Dabei gab es auch einige Härtefälle zu betrachten und es tut uns selbst schon etwas leid, dass es die Rolling Stones, The Glorios Sons oder Beirut ganz knapp nicht in die Liste geschafft haben.
10. Janelle Monáe – The Age Of Pleasure
Fünf Jahre nach ihrem bis dato letzten Album meldete sich US-Multitalent Janelle Monáe alias der freeassmothafucka der Musikwelt mit einer neuen Platte zurück. „The Age of Pleasure“ war dabei eine Feier der queeren, schwarzen Sexualität. Erfrischend.
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09. Depeche Mode – Memento Mori
Nach dem Tod von Andy Fletcher 2022 machen Dave Gahan und Martin Gore als Duo weiter. Das erste Depeche-Mode-Album in dieser Besetzung erschien in diesem Jahr, Fletcher war aber an den Aufnahmen zum Teil noch beteiligt. Die Platte ist eine gelungene Würdigung des verstorbenen Freundes.
08. Black Pumas – Chronicles Of A Diamond
Die Erwartungen nach dem erfolgreichen Erstling waren hoch. Den Druck auf dem Kessel haben Eric Burton und Adrian Quesada bei den Arbeiten an dem Nachfolger gespürt, wie sie im Interview mit „NME“ verraten haben. Unter Druck entstehen Diamanten: „Chronicles Of A Diamond“ ist ein solcher. Ein gelungener Hybrid aus Soul und symphonischem Pop.
07. Angie McMahon – Light, Dark, Light Again
Auf ihrem zweiten Album „Light, Dark, Light Again“ geht Angie McMahon emotional ans Eingemachte. Es ist ein Album darüber, wie man die dunkelsten Orte in sich selbst aufsucht. Wie man sich der Angst stellt und herausfindet, dass sie ein Portal zu etwas Größerem und Besserem sein kann.
06. Lana Del Rey – Did You Know That There’s a Tunnel Under Ocean Blvd
Die gute Lana hat uns in diesem Jahr mit einem recht epischen Machwerk beglückt. 77 Minuten ist „Did You Know That There’s a Tunnel Under Ocean Blvd“ lang. Auf ihrem neunten Longplayer kreisen Lanas Gedanken um Gegenwart und Zukunft, um die eigene Endlichkeit, ihre Heimat und vor allem um ihre Familie.
05. Allison Russell – The Returner
Für ihr neues Album „The Returner“ hat sich die kanadische Sängerin, Songwriterin, Dichterin, Aktivistin und Multiinstrumentalistin Allison Russell von Joni Mitchell inspirieren lassen. Zumindest, was den Titel angeht. Ansonsten geht es auf der Platte ausgesprochen funkig zu.
04. Jamila Woods – Water Made Us
Sich fallen lassen. Bedingungslos der Liebe hingeben. Mit Haut und Haaren. Darum geht es in „Water Made Us“, dem jüngsten Album der Chicagoer Musikerin und Dichterin Jamila Woods. Ein einziger Neo-Soul-Traum. Es ist das dritte, das die Gute für das Label Jagjaguwar aufgenommen hat. Und das bisher persönlichste.
03. Chris Stapleton – Higher
Der Schuster blieb bei seinen Leisten: US-Country-Barde Chris Stapleton macht auf seinem neuen Album „Higher“ das, was er am besten kann. Kein Wunder, nachdem der Vorgänger „Starting Over“ ja so erfolgreich war (drei Grammys!). Geile, erdige Platte.
02. Arlo Parks – My Soft Machine
Mit „My Soft Machine” legte Arlo Parks den mit Spannung erwarteten Nachfolger des von der Kritik gefeierten und preisgekrönten Debütalbums “Collapsed in Sunbeams” aus dem Jahr 2021 nach. Die drängende Frage: Würde die Britin ihr Niveau halten können? Oder erliegt sie dem Fluch des schwierigen zweiten Albums? Ersteres traf zu.
01. Boygenius – The Record
Endlich! Seit 2018 machen Julien Baker, Phoebe Bridgers und Lucy Dacus nun schon unter dem Namen Boygenius gemeinsame Sache. 2023 kam endlich der erste Longplayer des Trios auf den Markt. „The Record“ wurde den hohen Erwartungen, die man in die Premieren-Platte gesetzt hat, mehr als gerecht. Das einzige Album, das bei uns eine 10er-Wertung erreicht hat in diesem Jahr. Mehr geht nicht.
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