Boygenius - The Record (foto: Interscope)

Boygenius – The Record

Erscheinungsdatum
März 31, 2023
Label
Interscope
Unsere Wertung
10

Endlich. Endlich, möchte man sagen. Seit 2018 machen Julien Baker, Phoebe Bridgers und Lucy Dacus nun schon unter dem Namen Boygenius gemeinsame Sache. Jetzt liegt endlich der erste Longplayer des Trios vor. „The Record“ ist soeben via Interscope erschienen – und wird den hohen Erwartungen, die man in die Premieren-Platte gesetzt hat, mehr als gerecht.

Mit Supergroups ist das ja oft so eine Sache. Meist hält das Kollektiv nicht, was die einzelnen Mitglieder versprechen. Bei Boygenius ist das anders. Da ergibt sich aus der Summe aller Teile etwas geradezu Magisches. Das weiß man spätestens seit der selbstbetitelten Debüt-EP, die das Trio im Jahr 2018 veröffentlicht hat. Diese gefühlvollen Stimmen, diese intelligente Texte und die zarten Harmonien von boygenius begeisterten direkt und machten Lust auf mehr. 

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Damals hatten Julien Baker, Phoebe Bridgers und Lucy Dacus noch gar keine allzu langen Solo-Karrieren hinter sich, sie galten als Nachwuchs-Hoffnungen der US-Indie-Szene, allesamt veröffentlichten sie ihre Solo-Debüts im Jahr 2017. Dacus und Bridgers hatten Baker auf Tour supportet, es war dann die gemeinsame Liebe für das Werk von Henry James und Literatur ganz allgemein, über die das Trio bondete. Und als die drei dann merkten, dass sie insgesamt ziemlich viele Interessen teilten, beschlossen sie, als Trio gemeinsame Sache zu machen.

Musikerinnen geben sich Raum

Auch fünf Jahre später ist die Verbindung immer noch innig. Man liebt sich, man respektiert sich. Und jetzt legen Boygenius auch endlich ihr gemeinsames Debütalbum vor. Dieses kommt mit dem selbstbewussten Titel „The Record“ daher und umfasst zwölf wunderbare Songs, die sich vor allem um Emanzipation, Beziehungen aller Art und damit verbundene Emotionen drehen. Die Songs lassen die drei Musikerinnen auch ganz individuell erstrahlen, obwohl sich bei den Strophen oft abwechselt wird. Aber: Jede durfte hier ihre großen Stärken einfließen lassen.

Beispielhaft: die Triple-Single „$20“/“True Blue“/“Emily I’m Sorry“. Drei Musikerinnen – drei Songs, jeder einzelne illustriert Facetten der Sängerinnen. „Emily I’m Sorry“ ist im chilligen Mood gehalten, „$20“ ist ein kraftvoller, typischer Alternative Rocksong während „True Blue“ eher in die melancholische Indie-Richtung geht. Drei Glanzlichter der Platte, ebenso wie das ebenfalls als Single veröffentlichte „Not Strong Enough“, eine Uptempo-Nummer, bei der Erinnerungen an Taylor Swift, aber auch an Sheryl Crow wach werden.

Am Ende ist da auch ein bisschen Springsteen, ein bisschen Elliott Smith rauszuhören. An der Ikonisierung männlicher Kollegen arbeiten sich Boygenius aber wunderbar ab. So heißt es etwa im Song „Leonard Cohen“: “And I am not an old man having an existential crisis / At a Buddhist monastery writing horny poetry.”

Nein, Boygenius sind da cleverer. Und nicht zuletzt deshalb die Blaupause dafür, wie das mit den Supergroups in Zukunft funktionieren könnte.

Anspieltipps
$20
Emily, I'm Sorry
Not Strong Enough
True Blue
10
Stark.
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