Mark Knopfler - One Deep River (foto: Universal Music)

Mark Knopfler – One Deep River

Erscheinungsdatum
April 12, 2024
Label
Universal Music
Unsere Wertung
8

Mark Knopfler wandelt seit dem Aus der legendären Dire Straits 1995 auf Solo-Pfaden. Jetzt hat der Brite, seines Zeichens einer der größten Gitarristen aller Zeiten und mehrfacher Grammy-Gewinner, mit „One Deep River“ sein nunmehr zehntes Solo-Studioalbum vorgelegt.

Ein Virtuose. Ja, so kann, nein, so muss man Mark Knopfler bezeichnen. Der mittlerweile 74 Jahre alte Brite gehört zu den Last Men Standing, den letzten verbliebenen, immer noch aktiven Rock-Dinos der 1970er Jahre. Mit den Dire Straits kredenzte uns der Gute zwischen 1977 und 1988 beziehungsweise 1990 bis 1995 Hit um Hit, darunter „Sultans of Swing“, „Money For Nothing“, „So Far Away“, „Walk Of Life“ oder das großartige „Brothers in Arms“. Nicht umsonst galten die Dire Straits zwischenzeitlich als eine der größten Bands der Welt.

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Ein Comeback der Dire Straits hat Knopfler immer ausgeschlossen. Wohl auch vernünftig, oft sind derlei Reunions ja reine Nostalgie-Geschichten. Knopfler hat sich stattdessen direkt nach dem Aus der Band entschlossen, eine Solo-Karriere einzuschlagen. Er wollte nur noch nach seinen eigenen Regeln spielen, Musik machen. Auf den ganzen Fame und den Druck, der mit den Dire Straits einherging, hatte er keine Lust mehr.

Knopfler tanzt nach der eigenen Pfeife

Seit 1996 tanzt Knopfler also nur noch zu seiner eigenen Pfeife, legte aber dennoch ziemlich regelmäßig neue Alben vor. Nur zwischen „Down The Road Wherever“ (2018) und dem nun vorliegenden „One Deep River“ – benannt nach dem River Tyne – lag jetzt mal eine lange Veröffentlichungspause. Aber da lag dann eben auch eine Welttournee und die Pandemie (inklusive einer Long-Covid-Erkrankung) dazwischen.

Aber, keine Angst: Trotz der langen Pause hat Knopfler an seinem Stil nun nicht über die Maßen herumgeschraubt. „One Deep River“ ist Knopfler, wie man ihn kennt. Das Album umfasst zwölf bluesig-rockige, folkige, teils auch countryeske, unverkennbare Knopfler-Songs. Sein Spiel und seine warme Stimme verzaubern noch immer. Der Mann wäre mit dem Klammerbeutel gepudert, sich hier irgendwie neu erfinden zu wollen.

Die wehmütigen, melancholischen Momente sind die stärksten des insgesamt unaufgeregten, zurückgenommenen Albums, das Knopfler wieder mit seinem Langzeitkollaborateur Guy Fletcher eingespielt hat. Etwa das bereits vorab als Single veröffentlichte „Ahead Of The Game“, das eine nachdenkliche Geschichte über einen Singer-Songwriter erzählt, der noch auf seinen großen Durchbruch wartet. Auch der eingängige, heimatverbundene Titelsong bleibt haften. Ebenso wie „Tunnel 13“, das eine wahre Banditen-und-Mörder-Geschichte erzählt. Oder das Herzschmerz-Lied „Janine“, das unter die Haut geht. Auf der Ballade „This One Is Not Going To End Well“ erlaubt sich Storyteller Knopfler dann auch mal, politisch zu sein.

Gut möglich, dass es eines der letzten großen Würfe des großen Mark Knopfler ist. Der Mann hat zuletzt einen Großteil seiner Gitarren versteigert, gedenkt dies auch mit seinen Motorrädern und Sportwagen zu tun. Auf Live-Auftritte hat er auch keine große Lust mehr. Wenn „One Deep River“ ein Karriere-Ende sein sollte: es wäre ein starker Abgang. Eine EP, so heißt es, habe er aber mindestens noch in der Pipeline.

Anspieltipps
This One's Not Going To End Well
Tunnel 13
One Deep River
Ahead Of The Game
Janine
8
Würdiges Alterswerk.
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