Little Simz - Sometimes I Might Be Introvert (foto: Age 101/AWAL)

Little Simz – Sometimes I Might Be Introvert

Erscheinungsdatum
September 3, 2021
Label
Age 101 / AWAL
Unsere Wertung
10
Anspieltipps
Introvert
Woman
I Love You, I Hate You
Little Q, Pt. 1 + Pt. 2
I See You
10
Großes Kino.
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Little Simz legt mit „Sometimes I Might Be Introvert“ die vielleicht wichtigste und beste Rap-Platte des Jahres vor. Auf ihrem vierten Album geht die britische Musikerin auf Identitätssuche.

Little Simz richtet auf ihrem neuen Album den Blick gezielt nach innen. Und das an sich ist eigentlich schon eine kleine Sensation. Denn eigentlich schätzt die Gute ihre Privatsphäre sehr und öffnet sich überhaupt nicht gerne, wie sie kürzlich in einem Interview mit dem „Guardian“ verriet. Sie sei nicht sehr gesprächig, weshalb Menschen sie oft für unhöflich hielten. „Manchmal bin ich einfach in meinem eigenen Space, bin meine eigene Gesellschaft, und das sind dann die Momente, in denen ich wirklich zufrieden bin“, bekräftigte sie bei „Apple Music“. Ja, abseits der Bühne ist Simbiatu (Simbi) Ajikawo eher introvertiert.

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Und so warf die Pandemie mit all ihren Lockdowns und Kontaktbeschränkungen die Südlondonerin denn auch nicht großartig aus der Bahn. Die Musikerin nutzte stattdessen die Zeit mit sich, veröffentlichte eine EP („Drop 6“) und bastelte an ihrem vierten Studioalbum. Dabei ging Little Simz, bürgerlich Simbiatu (Simbi) Ajikawo, einer zentralen Frage nach: “Simz the artist or Simbi the person?” Kurz nach ihrem 26. Geburtstag fühlte sich die Künstlerin, die seit Schulzeiten im Scheinwerferlicht steht, innerlich zerissen: “Manchmal habe ich das Gefühl, dass diese zwei Seiten von mir innerlich einen Krieg führen. Ich musste einen Weg finden, damit sie harmonisch zusammenleben.“ 

19 magische Tracks

Auch diesmal arbeitete sie wieder mit dem Produzenten Inflo, den sie schon seit ihrer Kindheit kennt. Die 19 Tracks weisen dabei eine beeindruckende Bandbreite auf: von wunderbaren Neo-Soul-Momenten bis zu Endneunziger Produktionen mit mitreißenden Hits inklusive Orchesteruntermalung und überraschend atmosphärischen Einlagen zum Beispiel mit Emma Corrin aus der Serie „The Crown“. Da ist ganz viel große Geste, ganz viel Grandezza, ganz viel Opulenz und Drama. James-Bond-Style. Simz wechselt dabei scheinbar mühelos zwischen Mikro- und Makrokosmos und stellt sich auch schwierigen Themen – von angespannten, familiären Beziehungen („I Love You I Hate You“), verflossenen Liebschaften, Rassismus („Introvert“) bis zu von der Klassengesellschaft verursachten, sozialen Rissen. Momente der Zärtlichkeit (“Miss Understood”) koexistieren neben brutaler Gewalt („Little Q Pt.2“, ein Lied über ihren Cousin) und das empowernde Feiern von Weiblichkeit („Woman“) neben persönlichen Eindrücken der Introspektive (“I See You”). Die Frau ist eine Wahnsinns-Storytellerin, das hat sie spätestens jetzt bewiesen.

Keine Frage: Little Simz hat mit dem Nachfolger zum Mercury Prize nominierten „Grey Area“ nochmal mächtig nachgelegt. Es ist eine Platte, in der man sich verlieren kann. Und ein echter Gamechanger für Little Simz, die damit endgültig auf dem Rap-Olymp angekommen ist.

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