Metallica - Metallica (foto: universal music)

Metallica – Metallica (The Black Album)

Erscheinungsdatum
September 10, 2021
Label
Universal Music
Unsere Wertung
10
Anspieltipps
Nothing Else Matters
The Unforgiven
Enter Sandman
Sad But True
Wherever I May Roam
The God That Failed
10
Legendär.
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Es gehört zu den ikonischsten Alben der 1990er Jahre: das selbstbetitelte Album von Metallica. Um den 30. Geburtstag des sogenannten Black Albums gebührend zu feiern, erscheint nun unter anderem eine neue Vinyl-Ausgabe dieses Meilensteins.

Nein, es war nicht einfach, im Jahr 1991 ein musikbegeisterter Teenager mit überschaubarem Taschengeld zu sein. Denn damals streamte man seine Lieblingsmusik noch nicht, sondern ging tatsächlich in den Laden und kaufte sich die CD. Zumindest, wenn nicht jemand aus dem Freundeskreis einem das begehrte Teil auf Kassette überspielen konnte. Vor allem in der zweiten Jahreshälfte 1991 hatte der geneigte Musikfan mit begrenzten Ressourcen die Qual der Wahl. Denn da erschienen binnen weniger Wochen gleich fünf Alben, die Musikgeschichte schreiben sollten: Guns N‘ Roses „Use Your Illusion I und II“, Nirvanas „Nevermind“, „Blood Sugar Sex Magik“ von den Red Hot Chili Peppers – und eben das Schwarze Album von Metallica.

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Kurioserweise markierte jedes der genannten Alben einen Stilwechsel der jeweiligen Band, der es überhaupt erst möglich machte, von Mainstream umarmt zu werden. Das war auch bei Metallica so. Die Band war schon eine geraume Zeit unzufrieden mit ihrem Sound, den Drummer Lars Ulrich als zu steril bezeichnete. Und so heuerte die Kapelle, nachdem sie einige Ideen gesammelt hatte, damals den Produzenten Bob Rock an. Der hatte die Jungs um Frontmann James Hetfield mit seiner Arbeit an Mötley Crües „Dr. Feelgood“ schwer beeindruckt. Zwar hatte man zunächst im Sinn, dass Rock das Album nur abmischen sollte, entschied sich aber dann, den Mann als Produzenten an Bord zu holen.

Keine einfache Zusammenarbeit

War es ein match made in heaven? Sicher nicht. Die Zusammenarbeit zwischen Bob Rock, der ja auch schon mit Aerosmith und Bon Jovi gemeinsame Sache machte, war holprig. Immer wieder kam es zu Streitereien, auch, weil Rock die Arbeitsweise der Gruppe komplett auf den Kopf stellte. So sollten die Bandmitglieder nicht mehr einzeln, sondern gemeinsam aufnehmen. Hieß: mehr Studiozeit für alle, vor allem für Gitarrist Kirk Hammett und Bassist Jason Newsted, die zuvor meist nur kurz ins Studio reinlugten. Außerdem ließ Rock die Hauptsongwriter Hetfield und Ulrich ihr Material mehrfach überarbeiten, was natürlich für Zähneknirschen sorgte. Und was die Aufnahmen selbst anging, ließ sich Rock ebenfalls jede Menge einfallen. Auch wenn Rocks Ansatz sehr zermürbend und zeitintensiv war: die Arbeit lohnte sich. Selten klang ein Metallica-Album so fett.

Am Ende standen zwölf Songs, mit denen zwar der eine oder andere Purist auf Kriegsfuß stand, die es Metallica aber ermöglichten, in der obersten Rock-Liga mitzuspielen. Schon der Opener „Enter Sandman“: legendär. Der Song – mit diesem unfassbar signifikanten Riff – erzählt die Geschichte eines Kindes, das sich vor dem Einschlafen fürchtet. Ursprünglich sollte es vom Thema „plötzlicher Kindstod“ handeln. Gut, dass man sich anders entschied.

Schwere Kost für Puristen

Für „Sad But True“ stimmten Metallica zum zweiten Mal in ihrer Karriere ihre Gitarren einen Ton tiefer, drosselten außerdem das ursprünglich vorgesehene Tempo. Ein Song, der mit unheimlicher Wucht daherkommt. Ebenso wie „Holier Than Thou“, das mit seinen Thrash-Elementen eher an frühere Alben erinnert und versucht, die Fans der ersten Stunde hier irgendwie noch mitzunehmen, ehe diesen dann mit „The Unforgiven“ eine Song um die Ohren gehauen wird, der die stilistische Neuausrichtung der Band dick unterstreicht. Eine hymnische Powerballade, die mit Horn-Einsatz und Akustikgitarren beginnt. Nichts als Liebe für das Gitarrensolo. Zwar war „The Unforgiven“ nicht die erste Ballade der Band, die Bauart aber ist hier eine ganz andere. Auch eher experimentell: die Instrumentierung von „Wherever I May Roam“, einem Song über das Leben on the road, bei dem sogar eine Sitar zum Einsatz kommt.

Highlight des Albums aber natürlich die zweite Ballade des Albums: „Nothing Else Matters“. Hetfield schrieb den Track 1990 auf Tour, als er sich niedergeschlagen fühlte und Heimweh hatte. Ursprünglich wollte er ihn nicht veröffentlichen, da er ihm zu persönlich war. Ulrich überredete ihn aber schließlich und Bob Rock hatte die Idee, das Stück mit einem Orchester aufzunehmen. Die entsprechenden Arrangements steuerte Michael Kamen bei, der später mit Metallica nochmal bei „S&M“ zusammenarbeiten sollte. Fun fact: „Nothing Else Matters“ ist einer der wenigen Metallica-Songs, auf denen Kirk Hammett in der Studioversion nicht mit von der Partie ist. Hetfield greift hier stattdessen selbst in die Saiten. Die Nummer wurde ein unheimlicher Erfolg, die Single verkaufte sich mehr als 35 Millionen Mal.

Sie war am Ende natürlich mitverantwortlich für den Erfolg des Black Albums. Der Longplayer wurde Metallicas erstes Nummer-Eins-Album, und zwar in nicht weniger als zehn Ländern.

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