Zwei Ikonen der achtziger Jahre unter sich: Nena und Ex-Eurythmics-Mastermind Dave Stewart haben mit „Be My Rebel“ dieser Tage eine gemeinsame Single veröffentlicht.
Wie es dazu kam? Nena hat ein Live-Konzert in L.A gegeben. Für Dave Stewart, der die Gute schon länger kennenlernen wollte, die perfekte Gelegenheit. Man verabredete eine Songwriting-Session. Nur einen Tag später setzte Nenas Ruf „The Krauts are here“ der sonnigen Ruhe vor seinem Haus ein jähes Ende. Dave aber verstand möglicherweise „The crowd is here“. Weil: Mit der Sängerin schienen ihm noch „27 relatives“ an die Tür zu klopfen. Tatsächlich waren es nur fünf, nämlich Tochter und Söhne plus Herzensmann, aber wer wollte jetzt schon zählen? Stattdessen: Eine Runde Erfrischungen mit Hausführung für alle. Die Session aber drohte nun (aus den Nähten) zu platzen. Allen Krauts minus Nena wurde darum wärmstens das „nice little Café around the corner“ empfohlen.
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Und während es sich die bucklige Verwandtschaft ebenda bequem gemacht hatte, erzählten sich Nena und Dave ihre Leben. Verstanden sich und einander dem Vernehmen nach so als hätten sie sie zusammen erlebt und sich nicht gerade zum ersten Mal getroffen. Oder wie Dave sagt: „Nena war gleich einer dieser Menschen, die Du sofort instinktiv magst.“ Und Nena: „Ich war so aufgeregt, Dave zu treffen – und dann haben wir das einfach zusammen weggelacht.“ Und so lachte man sich also an die ganz großen Themen ran: Erfolge, Höhenflüge, Bindungen, Trennungen, Dramen, Glück, all das – und dazwischen immer wieder: Rebellion. Gegen das Erwartete. Für sich selbst. Auf neuen, auf eigenen Wegen, die dahin führen, das alles passt – einem selber. „Rebel“, ja, das hörte sich vertraut an. Und… Moment mal… klingt auch richtig gut! Das ist es doch: „Be my Rebel“! Schon lag also Rebellentum hoch zwei in der Luft und die brannte. Der Text sprudelte, Daves Gitarrenriff wirbelte um Nenas Stimme, Energie tanzte durchs improvisierte Tonstudio. Mehr brauchte es nicht, wenn sich so (lebens)lustige Rebellen rocken. O-Ton Nena: „ Mit Dave Stewart zusammen in seinem Wohnzimmer „Be My Rebel“ zu schreiben, gehört zu den absoluten Highlights in meinem Musikerleben.“ Doch auch ein ganz anderer Raum sollte noch zum Once-in-a-lifetime-Schauplatz werden …
Als nach Stunden die Krauts-Crowd wieder vor der Tür standen, war schnell klar, wohin jetzt mit ihnen: ins Badezimmer. Alle, Nena auch! Wenn hier schon die Trapp-Familie in cool auf der Matte stand, sollten auch alle singen! Schließlich fehlte dem Chorus noch der Chor. Und das kleine Bad ist ein Akustik-Wunder, also wen wundert’s: Dave hielt kurzerhand das Mikro in die Luft, rief „sing along“ und schon verewigte sich die Family-Crowd aka die Kraut-Family für immer im Song. So kann‘s gehen. Und so geht‘s. Auf Rebel-Art.
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