Plewka & Schmedtje - Between the 80's (foto: the orchard)

Plewka & Schmedtje – Between the 80’s

Erscheinungsdatum
November 25, 2022
Label
The Orchard/Indigo
Unsere Wertung
8

Jan Plewka (Selig) und Marco Schmedtje sind schon seit rund 20 Jahren immer wieder in verschiedenen Konstellationen auf deutschen Bühnen zu erleben. Nun haben die beiden Vollblutmusiker auch im Studio mal wieder gemeinsame Sache gemacht und ein gemeinsames Cover-Album aufgenommen. Auf „Between the 80’s“ verneigt sich das Duo vor großen Hits der 1980er Jahre und kleidet diese in ein neues, intimes Soundgewand.

Jan Plewka und Marco Schmedtje sind schon seit Jahren befreundet. Mit Zinoba hatten sie von 2003 bis 2005 eine gemeinsame Band, mit der mittlerweile zweiteiligen Reihe „Jan Plewka singt Rio Reiser“ setzten sie der Band Ton Steine Scherben sowie den Songs ihres verstorbenen Sängers live und auf Platte ein Denkmal. Es folgte die Annäherung an Simon & Garfunkel.

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Immer wieder gingen Schmedtje und Plewka auch gemeinsam auf Tour. Dabei entstand ein weiteres Programm mit dem Titel „Between the Bars“, bei dem die beiden völlig bezugsoffen nicht mehr nur ihre leisen und akustisch reduzierten Coverversionen darboten, sondern auch eigene Songs aus dem Katalog von Zinoba sowie den jeweiligen Soloalben von Plewka und Schmedtje.

Dann und wann mischte sich dabei auch noch eine andere Coverversion ins Programm. Meist waren es Songs, die von der Jugend und musikalischen Sozialisation der beiden erzählten. Und so entstand die Idee für ein weiteres Cover-Album: „Between the 80’s“, eine Sammlung aus höchst erfolgreichen Songs dieses Jahrzehnts.

Den Klassikern an den Kern gegangen

Gerne wird ja über die Kompositionen der 1980er die Nase gerümpft. Den Helden des Jahrzehnts wird oft nicht der gleiche Respekt gezollt wie den Songschreibern der 1960er oder 1970er Jahre. Völlig zu Unrecht natürlich. Vielen aber war die Musik der 1980er zu durchgestylt, zu glatt, zu überproduziert. Welches Potenzial aber in diesen Songs steckt, wie gut die Lieder im Kern wirklich sind, das lässt sich herausarbeiten, indem man sie aufs Wesentliche reduziert. Indem man ihnen die Schulterpolster ablegt und das grelle Make-Up abwischt. Das haben Plewka & Schmedtje gemacht und den Klassikern dabei ihre ganz eigene Note verpasst.

„Ich wollte halt endlich auch mal ein Album machen, auf dem sich ein paar Hits befinden“, lacht Marco, doch Jan, der sonst ebenso viel lacht, bleibt an der Stelle ganz ernst: „Das sind alles Songs aus unserer ganz persönlichen Vergangenheit, mit diesen Stücken ist viel Emotionalität verbunden. Unsere jeweils persönlichen Listen an potenziellen Songs für diese Platte waren entsprechend lang.“ Und Marco ergänzt: „Natürlich muss man dann schauen, ob so ein Song auch in unserer Klangwelt funktioniert. Manche Songs lassen sich eben super herunterbrechen auf dieses minimalistische Arrangement aus einer Gitarre und zwei Stimmen, bei anderen fehlt da dann aber doch einfach zu viel.“

Die Highlights

Das gesamte Album entstand im vergangenen Winter in der Küche von Marco Schmedtje: ein kleiner Raum, reduzierte, aber qualitativ hochwertige Aufnahmetechnik, darin die beiden Musiker, räumlich und emotional ganz nah beieinander. Besonders stark ist die Version von Bronski Beats „Smalltown Boy“ aus dem Jahr 1984 geraten. Die Nummer handelt von einem Jungen, der sein Elternhaus verlässt, nachdem er sich zu seiner Homosexualität bekannt hat. Jimmy Sommervilles prägnante Falsett-Stimme wird hier nun durch tiefe Stimme Jan Plewkas ersetzt, der tanzbare Synthie-Sound des Originals durch eine schwermütige Akustikgitarre. So wirkt der Song noch melancholischer und eindringlicher als die (ebenfalls starke) Vorlage.

Ein weiteres Highlight: die düstere Version von David Bowies „Let’s Dance“, bei der man das Gefühl hat, dass es nie zu dem vorgeschlagenen Tanz kommen wird. Großes Kino. Überraschend gelungen sind auch die Akustik-Versionen von Michael Jacksons „Billie Jean“ und Chaka Khans „Ain’t Nobody“ – und selbst „Material Girl“ von Madonna – Plewka übernimmt den Text 1:1 – kann sich in der Version des Duos hören lassen.

Anspieltipps
Smalltown Boy
Let's Dance
Forever Young
Billie Jean
Ain't Nobody
8
Hörenswerte Hommage.
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