Popstickel (foto: anna stickel)

My Soundtrack: Hannes Stickel (Popstickel)

Beats und Rhythmen zu schaffen, die einen am Schlafittchen packen und auf die Tanzfläche schubsen – das ist das erklärte Ziel der Berliner Band Popstickel. Gegründet wurde die Band von zwei Brüdern namens Stickel, die der Legende nach zwei Leidenschaften teilen: Popmusik und Eiscreme. Weshalb die Referenz zu “Popsicle“ – englisch für Eis am Stiel – natürlich plötzlich ganz viel Sinn ergibt. Hannes Stickel ist studierter Schlagzeuger – hat dann aber auch den Gesang für sich entdeckt –, sein Bruder Andreas ist studierter Bassist, Gitarrist und Toningenieur und Johan Fink, das dritte Bandmitglied, ist ebenfalls studierter Schlagzeuger, Arrangeur und zweite Stimme der Band. Am Freitag hat die Gruppe mit „Nice“ ihr Debütalbum vorgelegt. Drummer Hannes feiert das mit uns in einer neuen My Soundtrack-Ausgabe.


Pearl Jam – Elderly Woman Behind The Counter In A Small Town

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Pearl Jam ist die Band, die mich durch die Jugend begleitet hat. Nirvana waren die Wegbereiter des Grunge, für mich war Pearl Jam immer die bessere Band. Weniger punkig, musikalisch ausgefuchster und mutiger, kein Deut weniger Energie. Diesen Song mit dem unendlich langen Namen habe ich besonders geliebt. Eddie Vedder hat einfach eine Stimme wie ein großer Berg, da fühle ich mich aufgehoben und geniesse die Aussicht, auch heute noch. Vor drei Jahren war ich auf einem Pearl-Jam-Konzert, zum ersten Mal. Und als ich ihn habe singen hören, hab ich richtig verstanden, warum diese Stimme diese Band um die Welt getragen hat. 


Anderson .Paak – Am I Wrong (feat. ScHoolboy Q)


Wahrscheinlich, weil ich selbst auch Drummer und Sänger in einer Band bin, fasziniert mich Anderson .Paak. Der Typ ist einfach so gut in allem, was er tut, und gleichzeitig gibt es auch eine Art von Tiefe in seiner Musik und Zerbrechlichkeit in seiner Stimme, die mich berührt.  Das, was mich sonst an Hip Hop so nervt, dieses maskuline Alles-unter-Kontrolle-Ding, bricht er. Er hat alles unter Kontrolle, sehr viel mehr als manche andere, die sich ständig damit brüsten, aber er bleibt trotzdem zu sehen beziehungsweise zu hören hinter der Showmaske. Man spürt, dass der Mann schon auf der Straße gelebt hat. Er gleitet dabei aber nie in den so naheliegenden RnB-Kitsch ab. Ich mag die ungewöhnlichen Harmonien und die unbestechlichen Grooves, die er scheinbar ohne Anstrengung spielt, während er singt. Großartige, mutige, ungewöhnliche Popmusik. Wenn ich nachts noch ein bisschen Musik bei Youtube glotze, schau ich mir seine Liveshows an. 


Sophie Hunger – Shape


Ich bin kein wirklich großer Singer-Songwriter-Hörer. Noch gehe ich auf solche Konzerte. Bei Sophie Hunger ist das anders. Die Wärme, die dieser Song in meiner Brust erzeugt, wenn ich ihn höre, ist betörend. Mein einziger Konzertbesuch war einfach großartig, das letzte Lied haben sie ohne jede Verstärkung akustisch in die Halle gespielt. Und alle, ja alle haben keinen Mucks gemacht, weil’s so spannend und schön war. Ich habe dann beschlossen, kein Konzert von ihr mehr anzuschauen, besser wird’s nicht mehr. Leider hat sie diese Intimität auf ihren neueren Alben aus meiner Sicht etwas verloren. Die Professionalität ist mit dem Ruhm gewachsen, das Zerbrechliche dem Exzentrischen gewichen.


Michael Jackson – Don’t Stop Til You Get Enough


Die ultimative Dance Music, und das immer noch, auch nach 40 Jahren. Die Performance jedes einzelnen Musikers in diesem Song ist phänomenal. Die Nummer kann in jedem Club um jede Uhrzeit gespielt werden und keine Produktion von heute wird diese Brillianz in irgendeiner Hinsicht trüben können. Michael Jackson war offiziell peinlich, als ich zur Schule ging, aber insgeheim hab ich ihn schon immer gelliebt für seine Musik. Neulich hatte ich einen Drum Workshop mit JR Robinson, dem Drummer dieses Tracks. Wir haben auf zwei Schlagzeugen gejammt und er hat mich anschliessend sehr gelobt. Das war ein großer Tag für mich.


Faith No More – Star A.D.


Mike Patton ist ein Genie. Lustigerweise stellt er genau das nicht dar, was mich an den anderen vorher genannten Leuten so fasziniert. Er ist null zerbrechlich und will es auch nicht sein. Er ist ein Derwisch, ein Zyniker, ein Komiker, ein Prollo, ein musikalischer Tausendsassa, ein Ausnahmesänger mit Hang zum Pathos, den er aber sofort wieder selbst auf die Schippe nimmt und damit zerstört. Niemand kann so fies und doch so musikalisch brüllen wie er. Und niemals hat er das besser getan als auf dieser Platte von FNM, die über Jahre meine liebste Autofahrmusik war. 

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