Chris Stapleton - Higher (foto: Mercury Nashville/Universal Music)

Chris Stapleton – Higher

Erscheinungsdatum
November 10, 2023
Label
Mercury Nashville / Universal Music
Unsere Wertung
8.5

Der Schuster bleibt bei seinen Leisten: US-Country-Barde Chris Stapleton macht auf seinem neuen Album „Higher“ das, was er am besten kann und dürfte damit auch in Zukunft die US-Arenen ausverkaufen.

Mit Erwartungen ist es ja so eine Sache. „Higher“ folgt ja nicht auf irgendeine Platte, sondern auf das 2020 erschienene, hochgelobte „Starting Over“, das bei den 67. Grammys gleich dreimal abräumte: bestes Country-Album, beste Country-Solo-Performance („You Should Probably Leave“) und bester Country-Song („Cold“). Kann man mal so machen, aber die Frage bleibt: Was kann danach noch kommen? Versucht man, den Erfolg zu kopieren, indem man schamlos noch mal bei sich selbst klaut? Oder wagt man – ganz radikal – mal etwas Neues?

anzeige

Weder noch, dachte sich offenbar Chris Stapleton. Der bullige Singer-Songwriter aus Lexington, Kentucky, bleibt sich und seinem Erfolgskonzept auf seinem fünften Studioalbum treu. Weder versucht er, sich zu kopieren noch wagt er krampfhaft etwas Neues. Stapleton macht einfach das, was er am besten kann: gute, überaus gefühlige Country-Songs schreiben, die er dann mit seiner außergewöhnlichen, souligen Stimme vorträgt.

Ein Album voller Perlen

Wieder mal stand ihm bei den Arbeiten an dem neuen Material Dave Cobb zur Seite, und auch Ehefrau Morgane Stapleton, selbst Singer-Songwriterin, half offenbar kräftig mit. Auf den 14 recht geradlinigen Tracks, die im RCA Studio A in Nashville aufgenommen wurden und auf denen J.T. Cure (Bass), Paul Franklin (Pedal Steel), Derek Mixon (Schlagzeug) und Lee Pardini (Orgel, Klavier) zu hören sind, spiegelt sich das ganze Selbstbewusstsein Stapletons wieder. Denn diesmal setzt der Gute, der einst mit Standard „Tennessee Whiskey“ seinen Durchbruch feierte, auf neues Songmaterial.

Zu den Glanzlichtern der Platte, die sich im Großen und Ganzen um Liebe in all ihren Facetten dreht, gehören das sumpfig-blues-rockige „South Dakota“ und das bluesig-hymnische „White Horse“. Auch die Herzschmerz-Nummer „The Day I Die“, die Trucker-Ode „Crosswind“, das Hoffnung spendende „Weight Of The World“ und der überraschend funkige 70s-Pop-Ausflug („Think I’m In Love With You“) gelingen. Bei „The Bottom“ werden Erinnerungen an Tom Petty wach. Besonders gefühlig ist es, wenn die Stapletons, die seit 16 Jahren verheiratet sind und fünf Kinder miteinander haben, gemeinsame Sache machen. Der zarte Titeltrack ist dafür ein gutes Beispiel.

Keine Frage: Mit „Higher“ manifestiert sich Stapleton im Country-Olymp. In Sachen weltweiter Anerkennung kann ihm im Genre derzeit keiner das Wasser reichen – und auch in den USA selbst versteht es keiner so gut, den traditionellen Ansatz so sehr mit einer Mainstream-Orientierung zu verbinden.

Anspieltipps
Higher
White Horse
South Dakota
The Bottom
Crosswind
The Day I Die
8.5
Stark.
Hier kaufen

anzeige

Zeen is a next generation WordPress theme. It’s powerful, beautifully designed and comes with everything you need to engage your visitors and increase conversions.

Zeen Subscribe
A customizable subscription slide-in box to promote your newsletter
[mc4wp_form id="314"]
WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner