Fünf Jahre nach ihrem bis dato letzten Album meldet sich US-Multitalent Janelle Monáe alias der freeassmothafucka der Musikwelt mit einer neuen Platte zurück. „The Age of Pleasure“ ist dabei eine Feier der queeren, schwarzen Sexualität.
Am Ende wurde es YouTube zu heiß. Janelle Monáe hatte gerade das Video zu „Lipstick Lover“ veröffentlicht, da musste sie es von der Plattform nehmen. Zu heiß, zu nackt, das ging auf der Plattform nicht. Nach einigem Hin und Her musste Monáe einlenken und eine abgemilderte Version des Clips hochladen.
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Es ist ein Moment, der exemplarisch scheint. Weil es eben auch ein politischer Moment ist und den Kampf ganz gut beschreibt, den queere, schwarze Personen führen. Monáe, die sich unlängst als non-binäre Person outete, geht es um queeres, schwarzes Empowerment, um Freiheit, um Lust, ja, auch um Hedonismus. Da sind Widerstände leider immer noch vorprogrammiert. Ja, auch im Jahr 2023 noch, und natürlich gerade in den USA.
Wenn man so will, ist dieser neue Album mal wieder eine Art Konzept-Album des einstigen Prince-Schützlings, der sich ja auf früheren Platten schon wahlweise als Android gab. Monaé, sonst ja thematisch gern in Dystopien zu Hause, besingt hier eine Art sexuelle Utopie. Das Paradies, das gelobte Land, in dem das Gute möglich scheint. Keine Frage, das ist so viel mehr als einfach nur ein gutes Sommeralbum, ein sexy Soundtrack für die heißen Tage des Jahres.
Auch Grace Jones mit von der Partie
Das überaus vielschichtige und stilistisch vielseitige Werk – von Monáe, Nate Wonder, Chuck Lightning und Sean „Diddy” Combs produziert – kommt mit einigen Glanzlichtern daher. Die vorab veröffentlichte Reggae-Nummer „Lipstick Lover“ gehört ebenso dazu wie „Champagne Shit“, das mit Elementen elektronischer Musik aus Äthiopien spielt, und das überaus eingängige „Water Slide“. Schade, dass dieser Fiebertraum nur rund 32 Minuten andauert. Zu diesen steuerte gleich eine ganze Phalanx an Feature-Gästen wertvolle Beiträge bei. Dazu gehören neben Seun Kuti + Egypt 80 auch Doechii, Grace Jones (!), Nia Long (!!), Amaraee, Sister Nancy und CKay. Kann man mal so machen.
Übrigens: Monáe– die das Cover der aktuellen Ausgabe des Rolling Stone ziert – wird den Anbruch ihrer neuen künstlerischen Ära mit einer ausgedehnten „The Age Of Pleasure“-Tour feiern, die ab Ende August durch 26 nordamerikanische Städte führt. Alle weiteren Infos zu der Tour gibt es unter www.jmonae.com.
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