Arlo Parks - My Soft Machine (foto: Transgressive)

Arlo Parks – My Soft Machine

Erscheinungsdatum
Mai 26, 2023
Label
Transgressive
Unsere Wertung
9

Mit „My Soft Machine” legt Arlo Parks den mit Spannung erwarteten Nachfolger des von der Kritik gefeierten und preisgekrönten Debütalbums “Collapsed in Sunbeams” aus dem Jahr 2021 nach. Die drängende Frage: Wird die Britin ihr Niveau halten können? Oder erliegt sie dem Fluch des schwierigen zweiten Albums?

Das zweite Album ist immer schwierig. Für das erste haben Künstler quasi ein ganzes Leben lang Zeit, beim zweiten ist plötzlich oft Zeitdruck da. Und eine Erwartungshaltung des Publikums, die es vielleicht vorher nicht gab. Viele Künstler zerbrechen daran.

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Arlo Parks hat vor zwei Jahren mit ihrem Debütalbum viele begeistert (auch uns, wie man hier nachlesen kann). Die Gute wurde völlig zu Recht für zwei Grammys nominiert, heimste überdies einen Brit Award als Best New Artist ein und stürmte mit ihrem Erstling auch die Charts (unter anderem Platz drei in den UK-Charts). Außerdem hat sie sich auf die Playlists von so manchem prominenten Fan gespielt, darunter Billie Eilish, Florence Welch, Michelle Obama, Angel Olsen, Phoebe Bridgers, Massive Attack oder auch Schriftstellerin Zadie Smith.

Wie würde Arlo Parks also nun das vermeintlich schwierige zweite Album angehen? Dem Vernehmen nach begann sie mit dem Schreiben der neuen Tracks noch vor Release ihres Erstlings, laut „Rolling Stone“ nahmen die Aufnahmen dann 18 Monate in Anspruch. Hat sich gelohnt, vor allem, da Parks wirklich Mut beweist. Sie entscheidet sich nämlich nicht für ein einfaches Weiter-So, sondern geht Risiken ein.

Musikalisch breiter aufgestellt

„My Soft Machine“ ist eine deutliche Weiterentwicklung. Zwar geht es im Kern immer noch um ähnliche Themen, etwa um mentale Gesundheit und Traumata. Und noch immer ist man versucht, Arlo als Stimme einer Generation zu begreifen, obwohl sie das gar nicht sein will. Aber sie drückt in ihrem Songwriting das Lebensgefühl und auch die Ängste der Mittzwanziger unheimlich treffend aus. In ihren Songs geht es etwa um Drogenmissbrauch von engen Freunden, die erste richtige Liebe (Arlo ist in einer Beziehung mit Künstlerin-Kollegin Ashnikko), das Navigieren durch PTBS und Selbstsabotage, mit dem Wissen in diesem einen speziellen Körper gefangen zu sein).

Musikalisch klingt Parks aber ganz anders. Zeichnete sich „Collapsed into Sunbeams“ vor allem durch seinen Mix aus R&B, Bedroom-Pop, Folk-Soul und Trip-Hop mit ein paar Jazz-Anleihen aus, zeigt Parks auf dem Nachfolger nun eine deutlich breitere Stil-Palette auf, wagt sich sogar in Indie-Rock-Gefilde („Devotion“). Auch mit House und Funk wird experimentiert.

Zu den Glanzlichtern gehört dabei sicherlich „Pegasus“, eine Kollaboration mit Phoebe Bridgers und eine zarte und wunderschöne Ballade, in der es darum geht, was die Leichtigkeit und Wärme in der Liebe mit uns machen – vor allem in der Anfangszeit. „Blades“ sticht (no pun intended) ebenso heraus. Der von Paul Epworth produzierte Track kommt mit Nu-Disco-Loops, Synthesizern und Soundscapes daher. Er entstand in einer von Arlo so genannten „magischen Woche“, in der die beiden in fünf Tagen drei Songs für das Album produzierten.  Und auch die Single „Weightless“, die sich mit dem Phänomen des Beadcrumbings befasst, bleibt haften.

Anspieltipps
Weightless
Devotion
Blades
Pegasus
9
Arlo Parks bleibt spannend.
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