Billy Idol - The Roadside EP (foto: dark horse records)

Billy Idol – The Roadside (EP)

Erscheinungsdatum
September 17, 2021
Label
Dark Horse Records
Unsere Wertung
6
Anspieltipps
Bitter Taste
Rita Hayworth
6
Viel Licht, aber auch etwas Schatten.
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Mit „The Roadside“ hat Billy Idol eine neue EP vorgelegt. Sein erster neuer Release seit fast sieben Jahren. Die 4-Track-EP erschien via Dark Horse Records.

Der ewige Billy! Seit mittlerweile 45 Jahren rockt uns der Mann aus London nun schon zuverlässig. Ursprünglich als Frontmann bei Generation X, mit denen er zwischen 1977 und 1981 drei Studioalben aufnahm, die poppige Eingängigkeit mit Punk Rock verbanden. 1982 startete Idol dann in den USA seine Solokarriere, bei der er tanzbare Club-Beats mit einer emotionalen Breitwand-Tiefe und Drama verband, Rockabilly-Verzweiflung mit ungezügelten und einfachen Punk-Elementen kombinierte und dazu noch einen guten Schuss Rock `N Roll-Dekadenz beimischte. Sein „Rebel Yell“ ging um die Welt.

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Seit seinem beinahe tödlichen Motorradunfall im Jahr 1990 hat die Veröffentlichungsfrequenz dann ein wenig abgenommen. Zwischen „Cyberpunk“ (1993) und „Devil’s Playground“ (2005) lagen zwölf Jahre, zwischen „Happy Holidays“ (2006) und dem bis dato letzten Studioalbum „Kings & Queens of the Underground“ (2014) acht Jahre. Als es dann hieß, dass der gute Billy in diesem Jahr neues Material veröffentlichen würde, war die Hoffnung auf eine neue LP groß. Ganz erfüllen sie sich nun nicht. Statt eines Longplayers legt Idol „nur“ eine EP vor. Vier neue Tracks nur, aber: immerhin.

Billy Idol ganz introspektiv

Musikalisch knüpft das Material an „Kings & Queens of the Underground“ an, gut möglich, dass die Tracks auch Überbleibsel von damals sind, die es am Ende nicht auf die Platte geschafft haben, auch wenn sie angeblich im Schatten der Pandemie geschrieben wurden. Am stärksten: Die Lead-Single „Bitter Taste“, in der sich Idol Themen wie Tod, Wiedergeburt und seinem persönlichen Wachstum in den letzten 31 Jahren stellt, die seit seinem Motorradunfall vergangen sind. Idol: „Ganz sicher hatte der Unfall für mich etwas Kathartisches und war so eine Art Moment des Erwachens. Einen Teil von mir habe ich damals an diesem Straßenrand zurückgelassen. Doch am Ende war es nicht unbedingt eine schlechte Sache. Es war ein Weckruf. Vielleicht habe ich mich damals am Straßenrand vom respektlosen, jugendlichen Billy getrennt, um so den Weg freizumachen, ein aufmerksamerer Vater und feinfühligerer Musiker zu werden.“

Auch die Pop-Rock-Nummer „Rita Hayworth“ ist gelungen, eine freche Ode an das berühmteste Pin-Up der 1940er Jahre, ebenso wie „U Don’t Have To Kiss Me Like That“, das grundsätzlich schon fast an den frühen Idol erinnert. Leider überzeugen die Drum-Parts bei diesem Pop-Punk-Stück aber nicht. Klingt zu hochglanzpoliert, ebenso wie das düstere „Baby Put Your Clothes Back On“, das mehr Potenzial hätte.

Viel Licht, ein bisschen Schatten – insgesamt kann sich Billy Idol aber auch 2021 noch hören lassen. Stimmlich ist der Mann ohnehin auch mit Mitte 60 noch über jeden Zweifel erhaben.

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