Das Jahr 2024 kann dann auch weg. Zumindest, was die weltpolitische Gemengelage angeht. Kurz vor dem Jahreswechsel ist es aber auch Zeit, musikalisch Bilanz zu ziehen. Was waren die großen musikalischen Momente des Jahres? Im ersten Teil unseres Rückblicks widmen wir uns den besten Platten der zurückliegenden zwölf Monate.
10. Emilíana Torrini – Miss Flower
Emilíana Torrini hat 2024 ein wunderbares Comeback hingelegt. Die isländische Künstlerin hat mit „Miss Flower“ ihr erstes Solo-Album in zehn Jahren unters Volk gebracht. Über das Mittel der „biographischen Fiktion“, wie Torrini das Projekt nennt, nähert sie sich dabei der verstorbenen Mutter einer ihrer besten Freundinnen und setzt dieser so ein musikalisches Denkmal.
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09. The Warning – Keeping Me Fed
Hard Rock made in Mexico: Die Geschwister Villareal Vélez alias The Warning haben mit „Keeping Me Fed“ ihr nunmehr viertes Album auf den Markt gebracht. Darauf zeigten die drei Frauen aus Monterrey die ganze Bandbreite ihres Schaffens. Lohnt sich.
08. Isolation Berlin – Electronic Babies
Der erste und einzige Beitrag aus unseren Gefilden: Isolation Berlin mit „Electronic Babies“. Auch wenn der Titel vermuten ließ, die Band sei unter die Elektroniker gegangen, war das vierte Album der Kapelle doch eines, auf dem diese sich treu blieb.
07. St. Vincent – All Born Screaming
Das aggressive „All Born Screaming“ war zwar bereits das siebte Studioalbum von St. Vincent, dennoch aber auch eine Art Premiere. Denn erstmals hat Annie Clark auch die Produktion komplett alleine gewuppt. Ein paar Gaststars schauten auch vorbei, darunter Justin Meldal-Johnsen und Dave Grohl. Inhaltlich ging es um nicht weniger als Leben und Tod.
06. Wunderhorse – Midas
Sie haben sich nicht lange lumpen lassen: 18 Monate nach ihrem gefeierten Debütalbum „Cub“ haben Wunderhorse 2024 nachgelegt. Die englische Rock-Kapelle konnte mit dem voller Spannung erwarteten „Midas“ das Niveau dabei mehr als nur halten und kam dabei deutlich düsterer daher.
05. Michael Kiwanuka – Small Changes
Eine Platte, die mit jedem Hören mehr Wärme entfaltete: Mit dem ruhigen, zurückgelehnten „Small Changes“ legte der großartige Michael Kiwanuka 2024 sein nunmehr viertes Studioalbum vor. Es durfte diesmal etwas weniger opulent als sonst sein.
04. Travis – L.A. Times
Vier Jahre nach „10 Songs“ hauten unsere Lieblingsbriten von Travis ihr nunmehr zehntes Album raus. „L.A. Times“ war eine Rückkehr zu den Wurzeln der Band – in mehr als nur einer Hinsicht.
03. Father John Misty – Mahashmashana
Es ist ein geheimnisvoller Name, den Father John Misty für sein sechstes Studioalbum gewählt hat. „Mahashmashana“ heißt das gute Stück und ist zugänglicher als es der Titel vermuten ließe. Zumindest musikalisch. Inhaltlich schlug der Kritiker-Liebling doch wieder eher apokalyptische Töne an.
02. Billie Eilish – Hit Me Hard And Soft
Überaus vielseitig ist „Hit Me Hard And Soft“, das dritte Studioalbum von Billie Eilish, geraten. Und dennoch knüpft die junge Künstlerin mit der Platte wieder an ihr früheres Ich an. Eilish verarbeitet auf dem Machwerk, was mit ihr in den vergangenen Jahren so alles geschehen ist. Man fragt sich: Wie hart muss das Erwachsenwerden unter dem Brennglas der Öffentlichkeit sein?
01. The Cure – Songs Of A Lost World
16 Jahre haben The Cure ihre Fans auf ein neues Album warten lassen. Ende 2024 schenkten die britischen Schwarzmaler mit „Songs Of A Lost World“ den Fans endlich ihr 14. Studiomachwerk. Ein Meisterwerk der Schwermut. Mit Abstand unsere Nummer eins.
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