Hard Rock made in Mexico: Die Geschwister Villareal Vélez alias The Warning haben mit „Keeping Me Fed“ ihr nunmehr viertes Album auf den Markt gebracht. Darauf zeigen die drei Frauen aus Monterrey die ganze Bandbreite ihres Schaffens.
Ein erstes Ausrufezeichen gelang den Schwestern Daniela „Dany“ Villarreal Vélez, Paulina „Pau“ Villarreal Vélez und Alejandra „Ale“ Villarreal Vélez noch bevor die große Karriere losging. Schon im Jahr 2015. Damals gingen Coverversionen der Drei – geboren 2000, 2002 und 2004 – von Songs wie Metallicas „Enter Sandman“ auf YouTube durch die Decke. Die Mädchen begeisterten so sehr, dass sie sogar in die damals populäre Talkshow von Ellen DeGeneres eingeladen wurde. Viele Türen öffneten sich damals in der Musikwelt für die drei Schwestern, aber: Sie hielten vielen Versuchungen stand. Bei einem Label unterzeichnete das von ihrem Vater Luis Villarreal gemanagte Trio erst einmal nicht, sondern veröffentlichte mehrere EPs und Alben in Eigenregie – finanziert via Crowdfunding. Die Band wollte ihre künstlerische Integrität bewahren, hieß es.
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2020 unterzeichneten The Warning dann aber doch einen Plattenvertrag über fünf Alben beim US-Label Lava Records, bei dem auch Greta Van Fleet unter Vertrag stehen. Nach „Error“ (2022) ist „Keep Me Fed“ nun das zweite Album, das unter dieser Flagge erscheint und das vierte der Schwestern insgesamt. Es geht auf den zwölf neuen Tracks dabei deutlich intensiver und härter zu als auf dem Vorgänger. Dabei sind The Warning aber immer melodisch unterwegs. Kraftvoll-knackige Garage-Rock-Gitarren-Riffs und prägnante Drums bestimmen hier die (Party-)Szene.
Große stilistische Bandbreite
„Six Feet Deep“ zieht einen gleich ins Album herein, die Nummer schlägt nochmal eine Brücke zu dem klassischen Sound, für den The Warning bekannt sind. Mit dem deutlich härteren „S!CK“ wird dann aber direkt einen Gang hochgeschaltet. „Sharks“ geht in die Nu-Metal-Richtung. Dass sie auch die ruhigeren Klänge beherrschen, beweisen The Warning mit Tracks wie „Escapism“ und „Satisfied“. Und dass sie auch auf dem Dancefloor eine gute Figur machen, zeigt „Burnout“ – vielleicht die größte Überraschung auf dem Album. Überaus eingängig derweil: das Keyboard-lastige, groovige „Hell You Call A Dream“, eine hymnische Nummer über die Herausforderungen des Musiker-Alltags. Das auf Spanisch vorgetragene „Qué Más Quieres“ ist dann eine wunderbare Verbeugung vor der mexikanischen Heimat der Drei. Eine durchaus runde Angelegenheit.
Keine Frage: Auf „Keep Me Fed“ zeigen The Warning ihre ganze, beeindruckende stilistische Vielfalt. Von den drei Frauen, die schon für Muse, die Foo Fighters oder auch Guns N‘ Roses wird weiter zu hören sein. The sky is the limit.
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