Steep Canyon Rangers - Morning Shift (foto: Yep Roc Records)

Steep Canyon Rangers – Morning Shift

Erscheinungsdatum
September 8, 2023
Label
Yep Roc Records
Unsere Wertung
7

Erfahrene Truppe: Die Steep Canyon Rangers gibt es seit nun schon 23 Jahren. Gerade haben die Bluegrass-Veteranen mit „Morning Shift“ ihr nunmehr 14. Studioalbum veröffentlicht. Eine Art Premiere ist es für sie dennoch. Denn „Morning Shift“ ist das erste Album der Kapelle aus North Carolina, bei dem Aaron Burdett in die Saiten greift.

Die Steep Canyon Rangers haben im Laufe ihrer langen Karriere schon so einiges erlebt. 14 Studioalben haben die dreifach für den Grammy nominierten Musiker veröffentlicht, darunter auch drei gemeinsame mit dem Schauspieler und Banjo-Spieler Steve Martin (!). Mittlerweile wurde die Gruppe aus Asheville auch in die North Carolina Music Hall of Fame aufgenommen und hat einige der größten Bühnen der Musikwelt bespielt. Drei Grammy-Nominierungen gab es, einmal, 2013 gab es dabei den Preis für das beste Bluegrass-Album („Nobody Knows You“). Kann man mal so machen.

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Personelle Veränderungen

Zuletzt gab es ein paar personelle Veränderungen bei der Band. Der preisgekrönte Singer-Songwriter Aaron Burdett (Gitarre und Gesang) hat das 2022 ausgestiegene Gründungsmitglied Woody Platt ersetzt (wollte mehr Zeit für die Familie) und ergänzt nun die Mannschaft um Graham Sharp (Banjo und Gesang), Mike Guggino (Mandoline/Mandola und Gesang), Nicky Sanders (Fiddle und Gesang), Mike Ashworth (Schlagzeug, Dobro, Gitarre und Gesang) und Barrett Smith (Bass, Gitarre und Gesang).

Musikalisch bleiben sich die Bluegrass-Recken aber trotz dieses Wechsels natürlich treu. Produziert von Darrell Scott und Dave Sinko, nahmen die Rangers „Morning Shift“ im Inn Bat Cave in Bat Cave, North Carolina, auf. Ein historischer Zufluchtsort an einer längst vergessenen Kreuzung der südlichen Appalachen. Der perfekte Ort, um sich sicher zu fühlen, den Carolina-Sound weiterzuentwickeln, die perfekte Startbahn, um ihre gut geölte Maschine das tun zu lassen, was sie am besten kann – Geschichten von Grund auf, als eine Einheit zu erschaffen. „Es war wie ein Aufnahmecamp“, sagt Scott, „wir haben zusammen gegessen, wir haben die ganze Zeit zusammen im Inn gewohnt und wir haben aufgenommen. Auf diese Weise entstand eine sehr organische Platte. Mit Dave Sinko hatten wir einen großartigen Tontechniker, der im Grunde einen Studioraum in einem rustikalen, historischen Haus schaffen konnte.“  

Verfluchte Nachbarschaft

Ein Glanzlicht: die erste Single „Hominy Valley“. Sie ist gleichzeitig der Eröffnungstitel des Albums. „Anscheinend ist meine Nachbarschaft verflucht“, sagt Graham Sharp über den Song. „Hominy Valley“ ist ein pulsierender Streifzug durch die Hügel und Täler, von denen die Rangers singen. Es geht um die Geschichte von General Rutherfords Feldzug gegen die Cherokee während des Revolutionskriegs. „Die Geschichte besagt, dass die Armee Wind davon bekam, dass sie von zwei Cherokee-Scouts verfolgt wurde und einen Bach vergiftete, aus dem einer von ihnen trank“, erinnert sich Sharp. „Sein Freund begrub ihn aufrecht sitzend auf dem Hügel unter einer riesigen alten Eiche, von der aus er das Tal überblicken konnte, um Wache zu halten.“ 

Sharp hatte jahrelang versucht, „Hominy Valley“ zu schreiben. Jedoch hatte er es nie über die Ziellinie gebracht. Bis er eines Abends nach dem Abendessen zufällig mit seiner Songidee dasaß. „Ich setzte mich hin und die ganze Sache war da“, erinnert er sich. „Die Geschichte fühlte sich nie richtig an. Bis sie sich mit dem aktuellen Bau von Wohnungen verband, der genau an dieser Stelle stattfindet.“ Mit seinen Co-Autoren und Bandkollegen Aaron Burdett und Barrett Smith verknüpfte Sharp die jahrhundertelange Wirkung von Einflüssen von außen, die North Carolinas Land für sich beanspruchen.

Nicht der einzige starke Song der Platte. Auch das direkt anschließende, ungleich fröhlichere „Deep End“ macht Laune (und abenteuerlustig). Auch das unheilige „Second in Line (Junior)“ mit dem wunderbaren Violinen-Solo bleibt haften, ebenso wie das emotionale „Harvest Queen“, die Ballade „Recommend Me“ oder die Hommage an das schottische Glasgow („Ghost of Glasgow“), bei der die Band beweist, dass sie mehr als Bluegrass kann.

Keine Frage: Die Veteranen sind wunderbare Geschichtenerzähler und geben sich auch auf Studioalbum Nummer 14 keine Blöße. Die nächsten 14 können gerne kommen.

Anspieltipps
Hominy Valley
Deep End
Harvest Queen
Ghost of Glasgow
Second in Line (Junior)
Recommend Me
7
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