Martin Gore - The Third Chimpanzee (foto: mute)

Martin Gore – The Third Chimpanzee (EP)

Erscheinungsdatum
Januar 29, 2021
Label
Mute
Unsere Wertung
6
Anspieltipps
Howler
Mandrill
6
Verspielt.
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Martin Gore verkürzt uns die Wartezeit auf ein neues Depeche-Mode-Album mit einer Solo-EP. Auf „The Third Chimpanzee“ gönnt uns der DM-Mitbegründer und Songwriter fünf atmosphärische Instrumental-Tracks.

Eigentlich wäre es ja im Frühjahr so weit. Depeche Mode, gerade ja erst in die Rock & Roll Hall of Fame aufgenommen, sind eigentlich ziemlich zuverlässig, wenn es um ihren Veröffentlichungsrhythmus geht. Vier Jahre lässt sich die Band zwischen Alben normalerweise Zeit. Das ist ein Naturgesetz. In diesem Jahr dürfte es möglicherweise anders kommen, Corona, Sie wissen schon. Zumindest deutet noch nichts auf eine DM-Platte hin.

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Gut, dass es Martin Gore gibt. Der DM-Mitbegründer und Songwriter ist ja seit jeher auch solo oder in Projekten abseits von Depeche Mode aktiv und tobt sich da gerne mal aus. Fünf Jahre nach seinem gefeierten Instrumentalalbum „MG“  haut der Gute nun mit „The Third Chimpanzee“ eine neue EP raus. Darauf zu hören: fünf rein instrumentale Electro-Spielereien. Jeder Titel ist dabei nach einer Primaten-Art benannt. Der EP-Titel wiederum fußt auf dem gleichnamigen Buch von Jared Diamond. Der Evolutionsbiologe beschäftigt sich darin mit menschlichem Verhalten und zeigt auf, wo es Parallelen zum Verhalten von Primaten gibt. Das Album-Cover wurde konsequenterweise von einem Kapuzineraffen entworfen: Pockets Warhol. Muss man auch erst einmal drauf kommen.

Mehr Industriepark als Dschungel

Weniger konsequent: Die Musik selbst weckt überhaupt keine Verbindungen ins Königreich der Affen. Das Ganze ist zwar ungeheuer stimmungsvoll und atmosphärisch dicht, entführt einen gedanklich aber nicht in den Dschungel, sondern in dystopische Industrie-Landschaften. Alles ein bisschen düster, alles ein bisschen bedrohlich, metallisch, und die Synthies klingen hier zum Teil schwer nach 80er-Jahre-Carpenter.

Nach rund 23 Minuten ist der musikalische Affenzirkus dann vorbei, es bleiben am Ende auch einige Fragen offen. Ein roter Faden, ein Konzept, sind hier nicht wirklich auszumachen. Vielmehr wirkt das Ganze wie ein Lust-Projekt des guten Martin Gore, für das der Gute aber nicht genug Material zusammenbekommen hat, um daraus ein Album zu machen. Bei dem einen oder anderen DM-Fan der ersten Stunde werden aber vielleicht wieder Sehnsüchte geweckt – und Erinnerungen an den frühen Sound der britischen Kapelle.

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