Elvis Presley - Elvis Back in Nashville (foto: RCA/Legacy recordings)

Elvis Presley – Elvis Back In Nashville

Erscheinungsdatum
November 12, 2021
Label
RCA/Legacy Recordings
Unsere Wertung
6
Anspieltipps
Amazing Grace
We Can Make The Morning
He Touched Me
Reach Out To Jesus
A Thing Called Love
6
1971 ist kein 1970.
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Da hat man bei RCA/Legacy Recordings mal wieder tief in den Archiven gestöbert: Gerade hat das Label mit „Elvis Back In Nashville“ die finalen Presleys Nashville-Studioaufnahmen von Mai bis Juni 1971 (seine letzte Session in Nashville) auf den Markt gebracht. Wie immer kommt die Veröffentlichung in mehreren Konfigurationen daher.

Wenn man vom großen Comeback von Elvis Presley spricht, dann spricht man nicht nur von einer bloßen Rückkehr auf die Bühne, sondern auch von der Rückkehr eines Künstlers zu sich selbst. Die sechziger Jahre waren im Grunde an dem guten Mann ja musikalisch vorbei gerauscht. Die Trends setzten andere, allen voran die Beatles. Elvis verlor sich im Produzieren von mittelmäßigen Filmen und unterdurchschnittlichen Soundtracks. Fließbandarbeit. Die Wende brachte erst das Jahr 1968, Presleys großes, unerwartetes Comeback-Special, die darauffolgende Rückkehr auf die Bühne – und zu seinen musikalischen Wurzeln. Was Elvis zwischen 1968 und 1970 veröffentlichte, gehörte zweifellos zu den besten Aufnahmen seiner Karriere: „Suspicious Minds“, „In the Ghetto“, you name it.

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Im Juni 1970 ging Elvis erneut ins Studio, diesmal nach Nashville, um im „RCA-Studio B“ an fünf Tagen mit den sogenannten „Nashville Cats“ ein Programm einzuspielen, das die Basis für drei nachfolgende Hit-Schallplatten lieferte: „That’s The Way It Is“ (1970), „Elvis Country (I’m 10.000 Years Old)“ und „Love Letters From Elvis“ (beide 1971). Es war ein neuer Sound für Elvis, eine Art Country-Soul, dem er für den Rest seines Lebens treu bleiben würde.

Zweiter Ausflug nach Nashville

Ob der zahlreichen großartigen Aufnahmen, die Elvis und seine Musiker während der Marathon-Sessions von 1970 eingespielt hatten und die auf „From Elvis In Nashville“ zu hören sind, beschlossen RCA und das Elvis-Umfeld, einen zweiten Versuch zu wagen. An der bewährten Kombination aus einer eingespielten Band, einem routinierten Studio, einem vorausgewählten Repertoire und einem spontanen Elvis am Mikrofon wollte man dabei festhalten. Die Strategie: viel Material in möglichst kurzer Zeit aufnehmen. So ein bisschen Fließbanddenken steckte halt immer noch drin.

Aber: Man hatte ja auch seine Gründe. Elvis‘ Terminkalender wurde dichter, er spielte immer mehr Konzerte, die Zeit war also knapp. Das Material, das man in Nashville produzieren wollte, sollte daher etwa ein Jahr vorhalten. RCA und der Colonel verlangten von Elvis ein neues Weihnachtsalbum, ein Gospelalbum, ein Popalbum und „mehrere neue Singles für Sommer- und Herbstveröffentlichungen“. So buchte Elvis‘ Produzent Felton Jarvis eine Woche voller nächtlicher Sessions, die am 15. März 1971 begannen, und brachte dieselbe Band mit, die er im Jahr zuvor engagiert hatte.

Die Kritik

Ob man sich am Ende ein bisschen übernommen hatte? Klar ist: An die 1970er Aufnahmen reichen die von 1971 nicht ran. Das betrifft sowohl das eigentliche Material, das deutlich schwächer als im Vorjahr war, aber auch Elvis‘ Performance. Der King geht hier vergleichsweise gelangweilt ans Werk, spult die Songs souverän, aber auch ohne große Ambition ab. Abgesehen von einigen wenigen Ausnahmen („We Can Make The Morning“) glänzt Elvis in diesen Sessions vor allem auf den Gospel-Nummern, die später etwa auf „He Touched Me“ landen sollten. Hier ist Elvis motiviert und spürbar in seinem Element.

Wer die Originale kennt, wird sicherlich auch an der einen oder anderen Stelle irritiert sein, weil die Aufnahmen hier ohne Orchester-Overdubs oder Gesangsbegleitung (obwohl die Background-Sänger*innen sogar im Studio waren) angeboten werden. Der Fokus wurde noch mehr auf Elvis‘ Stimme gelegt.

Die Konfigurationen

„Elvis Back In Nashville“ wird als 4CD-Set mit 82 unverfälschten Originalaufnahmen erhältlich sein. Disc eins enthält 18 Titel und beleuchtet die Country/Folk-Aufnahmen, The Piano Recordings und die Pop-Sessions. Die zweite Disc umfasst 25 Tracks, die zwischen den spirituell inspirierten Liedern (klassischer und zeitgenössischer Gospel) und den Christmas-Songs (sakrale und säkulare Festtagsmusik) aufgeteilt sind.

Disc drei kommt mit 19 Songs daher, knüpft an das Country-Pop-Repertoire von Disc Eins an und fügt aber auch etwas Rock ’n‘ Roll hinzu, während Disc vier die Outtakes der Gospel- und Christmas-Sessions vereint.

„Elvis Back In Nashville“ erscheint auch als 2LP-Set.

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