Die großartige Valerie June hat mit „Under Cover“ ein absolut hörenswertes Cover-Album veröffentlicht. Das gute Stück ist soeben via Fantasy Records erschienen.
Eigentlich lässt sich Valerie June ja nicht gerne hetzen. Die Singer-Songwriterin, Poetin und Multi-Instrumentalist in aus Jackson, Tennessee, lässt sich zwischen ihren einzelnen Alben gerne mal drei, vier Jahre Zeit. Und so haben wir nach dem Release des wunderbaren 2021er Machwerks „The Moon and Stars: Prescriptions for Dreamers“ gar nicht so schnell mit einem neuen Arbeitsnachweis von Valerie June gerechnet.
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Der liegt nun aber überraschend vor. „Under Cover“, ein acht Tracks umfassendes Cover-Album, auf dem June ihren Lieblingskünstlern huldigt. In ihrer Auswahl beschränkt sich die gute Valerie dabei keineswegs auf eine Epoche oder ein Genre, sondern bildet hier ein recht breites Spektrum ab. Natürlich wäre der Freigeist June aber nicht der Freigeist June, wenn sie den Songs nicht ihren eigenen Stempel aufdrücken würde. Sie geht mit viel Lust und Neugier an diese zeitlosen Klassiker heran, einer großen Verspieltheit, aber auch mit ganz viel Liebe.
Ein Album voller Glanzlichter
Es ist ein Album voller Highlights. Valeries ziemlich direkte Version von Nick Drakes „Pink Moon“, bei der überraschenderweise das Piano und nicht die Gitarre im Vordergrund steht, gehört wohl zu den besten Covern dieses schon im Original großartigen Songs. Bei Mazzy Stars schwermütigem Klassiker „Fade Into You“ reißt June die Fenster auf, lässt etwas mehr Licht herein. Joe Souths „Don’t It Make You Want To Go Home“ aus dem Jahr 1969 klingt bei June ebenfalls deutlich frischer. Das größte Make-Over bekommt hier aber „Godspeed“ von Frank Ocean verpasst. Der bombastische Orgelsound des Originals weicht hier einem spärlichen Piano und wird dadurch ganz groß.
Und dann ist da natürlich Nick Caves „Into My Arms“ – das große Finale dieser EP. Auch hier setzt June nur auf das Piano, und man verliert sich schnell in dieser wunderbaren Interpretation. Ein runder Abschluss einer erstklassigen Song-Kollektion, die mal wieder in Erinnerung ruft, was für eine unterschätzte Künstlerin Valerie June doch ist.
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