The Cure - Songs Of A Live World (foto: Universal Music)

The Cure – Songs Of A Live World: Troxy London MMXXIV

Erscheinungsdatum
Dezember 13, 2024
Label
Universal Music
Unsere Wertung
9

Es war eine kleine Sensation: Nach 16 Jahren legten The Cure im November mit „Songs Of A Lost World“ erstmals wieder ein Studioalbum vor. Jetzt schieben die Mannen um Robert Smith mit „Songs Of A Live World: Troxy London MMXXIV“ auch gleich das passende Live-Album hinterher.

Euphorie. Neun von zehn Punkten. Die neue Platte, die The Cure uns da im vergangenen Monat vorgelegt hat, hat die ganz großen Gefühle geweckt. Ob das Timing einfach gestimmt hat? Die Zeichen stehen ja gerade irgendwie wieder so unangenehm auf Apokalypse. Und keine andere Band vertont Dystopie und Weltschmerz so treffend wie Robert Smith und seine Truppe. Die 1977 im südenglischen Crawley gegründete Band hat die Gothic- und Grufti-Bewegung der 1980er Jahre maßgeblich geprägt und der Welt dabei düstere Meisterwerke wie „Seventeen Seconds“ (1980), „Faith“ (1981), „Pornography“ (1982) oder „Disintegration“ (1989) geschenkt. An diese dunkle Phase – und nicht so sehr an die Pop-Ära von „Wish“, die auch den kommerziell erfolgreichsten Song „Friday I’m In Love“ gebar – erinnerte „Songs Of A Lost World“.

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Dieses Meisterwerk in Schwermut brachten die Briten in der Nacht, in der das Album offiziell vorgestellt wurde, in voller Länge vor 3000 Fans im Troxy London auf die Bühne. Mehr als eine Million Menschen waren zudem durch einen kostenlosen weltweiten Stream mit von der Partie. Schön: Die Band entschloss sich, an diesem Abend in London kein Best-Of-Programm abzuspulen, das einfach mit ein paar der neuen Songs garniert wird. Nein, Smith & Co. trugen „Songs Of A Lost World“ tatsächlich 1:1 vor (und spielten erst später in mehreren Blöcken ältere Stücke, die sich hier auf diesem Mitschnitt allerdings nicht wiederfinden).

„Alone“ ist und bleibt ein Highlight

So etwas funktioniert natürlich nur, wenn das neue Material auch taugt. Und das tut es. Schon der hypnotische Opener „Alone“ entfachte eine magische Atmosphäre, in die man sich als Hörer nur allzu gerne hineinziehen lässt. Diese Synthie-Flächen, diese Riffs – it’s the Cold War 80s all over again. Stimmlich ist Smith hier gleich on point, man nimmt ihm in jeder Sekunde dieser langsamen, traurigen Nummer die Verzweiflung ab. „Alone“ ist sowohl auf Platte als auch live ein Glanzstück.

Unter die Haut ging auch in der Live-Version „I Can Never Say Goodbye“. Ein Stück, das Smith seinem verstorbenen Bruder gewidmet hat. Seit 2018 hatte Smith mehrere Todesfälle im Familien- und Bekanntenkreis zu verkraften. Neben seinem Bruder verstarben auch seine Mutter, sein Vater,Onkel und Tanten: zum Teil auch Covid geschuldet. Ein Grund dafür, warum der Tod so allgegenwärtig ist auf der Platte. Auch das starke „And Nothing Is Forever“ etwa greift dieses Sujet auf.

In Sachen und Chronologie und Arrangements orientierten sich The Cure kompromisslos am Album. Nur bei „A Fragile Thing“ wurde etwas am Intro gekürzt. Und obwohl man den Studio-Vorlagen treu geblieben ist, entfalten so manche Songs auf der Bühne dann doch nochmal eine andere Wucht. Der Kriegssong „Warsong“ etwa geht einem in der Live-Variante wirklich durch Mark und Bein. Und mit „Endsong“ sollte die Band auf Sicht den perfekten Rausschmeißer gefunden haben.

Anspieltipps
Alone
Endsong
Warsong
I Can Never Say Goodbye
9
Funkelt ebenso wie das neue Studioalbum.
Hier kaufen

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