Self Esteem - A Complicated Woman (foto: Polydor)

Self Esteem – A Complicated Woman

Erscheinungsdatum
April 25, 2025
Label
Universal Music
Unsere Wertung
8

Was macht eine moderne Frau aus? Rebecca Taylor aka Self Esteem hat dazu ihre eigenen Ideen. In musikalische Form gegossen hat sie diese in ihrem neuen, selbstbewussten Album „A Complicated Woman“ – es ist ihr bislang ambitioniertestes Werk.

Self Esteem – hinter diesem Alter Ego steckt die britische Musikerin Rebecca Taylor. Die Künstlerin aus dem englischen Rotherham wurde als Teil des Indie-Folk-Duos Slow Club (mit Charles Watson) bekannt, das von 2006 bis 2017 aktiv war und mehrere Alben veröffentlichte. 2017 schlug Taylor dann jedoch Solo-Pfade ein. Schon ihr Debüt „Compliments Please“ (2019) erhielt positive Kritiken, doch der wirkliche Durchbruch ließ zunächst noch auf sich warten. Er gelang ihr schließlich mit dem Nachfolger „Prioritise Pleasure“ (2021), der für seine offene Auseinandersetzung mit Themen wie Selbstliebe, Sexualität und mentaler Gesundheit gefeiert wurde. Die Platte wurde seinerzeit auch für den begehrten Mercury Prize nominiert.

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Nach ausgedehnten Touren 2022 und 2023 ging Taylor dann 2024 ins Studio, um an Album Nummer drei zu arbeiten. Das liegt nun vor. „A Complicated Woman“ heißt das gute Stück, eine zwölf Tracks umfassende Song-Sammlung, die all die typischen Merkmale aufweist, die Taylor auszeichnen. Will heißen: komplexe Gedankenprozesse, die in Echtzeit entfaltet werden, und ein müheloses Talent, die Gefühle offenzulegen, mit denen Frauen immer wieder konfrontiert werden – allerdings eingebettet in ein größeres, strahlenderes Alternative-Pop-Klangbild.

Gelebte Solidarität

Ein durchgängiges Element auf „A Complicated Woman“ ist dabei ein fröhlicher Chor, bestehend aus Dutzenden überwiegend weiblicher Stimmen. Darunter finden sich enge Freund:innen, Taylors Band und Kollaborateure, zu denen unter anderem die Singer-Songwriterinnen Nadine Shah, Moonchild Sanelly und Sue Tompkins von Life Without Buildings sowie Meatball und die echte Lancaster-Legende, Schauspielerin Julie Hesmondhalgh, zählen.

Glanzlichter gibt es auf der Platte gleich mehrere. Songs wie „The Deep Blue Okay“ und die wunderbare Ballade „Focus Is Power“ betonen Selbstakzeptanz und Widerstandskraft, während „In Plain Sight“ (mit Moonchild Sanelly) die unverhältnismäßige Kritik an selbstbewussten Frauen thematisiert. „Mother“ und „Lies“ sind schön rotzig geraten, in „The Curie“ ist das Stadion schon mitgedacht. Songs wie „I Do & I Don’t Care“ reflektieren über ihr kindliches Selbst und die Herausforderungen des Ruhms. Dass es heutzutage offenbar nicht mehr ohne den obligatorischen Sex-Song geht, wenn es um Weiblichkeit, Selbstakzeptanz und Female Empowerment geht – geschenkt („69“). Immerhin hat der Song, der auf den ersten Blick humoristisch daherkommt, bei Rebecca Taylor eine gewisse Tiefe und auch politische Dimension.

I Do & I Don't Care
Focus Is Power
The Curse
In Plain Sight
Mother
8
Auch der dritte Wurf sitzt.

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