Neromun (foto: Pauline Schey)

My Soundtrack: Neromun

„Mein Anspruch war, R’n’B auf Deutsch zu machen, ohne dass es cringy ist“, sagt Neromun. Ziel erreicht. Der Musiker aus Mainz hat mit „Blass“ gerade sein erstes Album vorgelegt. Eine zeitgeistige Platte, auf der sich Grenzen zu Gender, Klasse und Herkunft auflösen. Bei „Blass“ sitzt ein R’n’B-Kopf auf einem HipHop-Körper, in dessen Brust ein Herz schlägt, das sich weigert, sich entscheiden zu müssen, wer oder was es ist. Das mit der Identität ist nämlich bei Neromun so eine Sache. Denn eigentlich sträubt sich Neromun gegen die Absolutheit eines Identitätsbegriffs. Der 28-Jährige ist in gewisser Hinsicht ein Identitätsverweigerer. „Ich habe eine grundsätzliche Rebellion gegen Dogmen. Dass man sich als Einheit wahrnehmen muss, finde ich falsch“, denkt er. Weiß, Schwarz, später hetero oder homo, männlich oder feminin, Rap oder R’n’B – Dustin, so sein bürgerlicher Name, begann früh, Konstrukte in Frage zu stellen. Eine Frage haben wir ihm auch gestellt. Die nach dem Soundtrack seines Lebens.

Ian Isiah – 247

Lieb den Boi, den Song erst letztes Jahr entdeckt und seitdem auf Heavy Rotation. Lieb die Verbindung von heavy Autotune und Ballade, sowie Stil und Performance von Ian. Need that 24/7.

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Frank Ocean – Futura Free

Frank ist mein Hubby. Lieb alles von ihm, aber diesen Track besonders. Ist für mich irgendwie ein Sinnbild der 2010er Jahre. Ums Verrecken nicht alt werden und sterben wollen. “Tech company please gimme immortality!”

Sade – War of the Hearts

Wenn ich mich für den Rest meines Lebens auf ein Album beschränken müsste, wäre es wohl “Promise” von Sade. Flawless Album, auf dem „War of the Hearts“ – wie ich finde – heraussticht. Lieb den dunkelblauen, verzweifelten Vibe und die Kriegsmetaphern im Text. Mir ist btw letztens erst aufgefallen wie sehr Pharrell sich, was Melodien angeht, von Sade hat inspirieren lassen. :)

Playboi Carti – New Tank

Mit „Whole Lotta Red“ hat Carti ein Album rausgebracht, das, ähnlich wie Kanyes „808s & Heartbreaks“ damals, die Rap-Landschaft auf Jahre prägen und formen wird. Die kompromisslos harten Beats, die dgaf-Punk-Attitüde, die repetitiven Texte, in denen fast jede Line mindestens einmal wiederholt wird, die wahnsinnigen Flows, die sich rhythmisch wie tonal an der Grenze des Machbaren bewegen, Worte so biegen und fast brechen, das man kaum noch was versteht, beziehungsweise andere Bedeutungen in den Vordergrund rücken. Carti hat Rap in den Himmel geholt!

Kelis & André 3000 – Millionaire

André allgemein und dieser Track im Speziellen haben mich ungemein empowert, als ich klein war. Glaub nicht, dass ich ansatzweise dieselbe Person wäre, if it wasn’t for Andre. Hab den Song seit paar Jahren wieder auf Heavy Rotation und glaub nicht, dass sich das nochmal ändert. “Mama I’m a millionaire but I feel like a bum!”

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