Das Team der Retrofabrik haucht dem Masters-Of-The-Universe-Brand weiter neues Leben ein. Nachdem der Verlag sich zuletzt an die Wiederveröffentlichungen klassischer MoTu-Comics aus den 1980er Jahren gemacht hat, widmet er sich nun dem Hörspiel-Format. Gerade ist mit „Im Netz des Bösen“ die erste Folge aus der eigenen Hörspiel-Schmiede erschienen.
Keine Frage: Die „Masters Of The Universe“ sind ein essenzieller Teil der Popkultur der 1980er Jahre. Die einfache Schwarz/Weiß-Zeichnung von Gut und Böse passte gut in die damalige Zeit, die Vermischung von Versatzstücken aus SciFi, Fantasy und Mittelalter, von Elementen aus „Star Wars“ und „Conan“ war stimmig und gut getimed. Mattel war mit dem Franchise, das ja vor allem eine Spielzeugreihe bewerben sollte, ein großer Wurf gelungen. Hierzulande sammelte man aber nicht nur Action-Figuren, sondern las auch die entsprechenden Comics dazu – oder lauschte den Hörspielen, die zwischen 1984 und 1988 im Europa-Verlag erschienen. Je nach Zählweise kamen insgesamt 37 Episoden auf den Markt, die Manuskripte stammten damals aus der Feder von H.G. Francis, Regie führte Heikedine Körting.
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Zwar gab es in den vergangenen Jahrzehnten immer mal wieder Revivals des Franchises, neue Hörspiele gab es aber nicht auf die Ohren. Auftritt der Retrofabik, die ja in den vergangenen Jahren schon die deutschen MotU-Comics aus den 1980er Jahren in schmucken Sammelbänden wieder aufgelegt hat.
30 Folgen geplant
Die Retrofabrik veröffentlicht nun aber nicht die alten Europa-Hörspiele wieder, sondern produziert ganz eigene, neue Hörspiele. 30 Folgen sind geplant, Mattel hat das Projekt natürlich lizensiert. Die Geschichten fußen dabei auf Stories aus den klassischen Ehapa- und Interpart-Comics, die die Retrofabrik wieder zugänglich gemacht hat. Dabei wurden diese aber natürlich umgeschrieben und angepasst.
Der Auftakt ist vielversprechend. Das Hörspiel wirkt wertig produziert, der Sound ist fantastisch, die Dialoge stimmig. Inhaltlich sind die Macher mit viel Liebe zum Detail vorgegangen. Das Autoren-Team – Alexander Streb und Mathias Gall – hat da ganze Arbeit geleistet. Auch das Sprecher-Team um David M. Schulze, der den He-Man beziehungsweise Prinz Adam spricht, machte seine Sache gut, auch wenn sich manche Helden von der Stimmfarbe her etwas zu ähnlich sind. Und so vergehen die 68 Minuten von „Im Netz des Bösen“ – inhaltlich eine „Wie alles begann“-Folge – wie im Fluge.
Die Story: Eine Horde plündernder Banditen hält die Randbezirke von Eternis in Atem. Die Verteidiger Eternits brechen auf, um der bedrohten Bevölkerung zu helfen. Doch kaum angekommen, können sie nur noch mit ansehen, wie der mysteriöse Hordak die verzweifelten Menschen aufwiegelt: Sie sollen gegen das sagenumwobene Castle Grayskull stürmen, dem angeblichen Grund für ihre Not. Alle Hoffnung ruht nun auf dem legendären He-Man.
Die Deluxe-Edition, die neben der normalen CD auf den Markt gekommen ist, umfasst dann noch eine interessante Bonus-CD, bei der man in 77 Minuten einen spannenden Einblick hinter die Kulissen der Hörspiel-Entwicklung bekommt. Das Mediabook hält überdies sehenswerte Art-Cards, eine Holo-Sammelkarte und ein umfangreiches Booklet bereit.
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