Katie Gately - Loom (foto: houndstooth)

Katie Gately – Loom

Erscheinungsdatum
Februar 14, 2020
Label
Houndstooth
Unsere Wertung
7.5
Anspieltipps
Bracer
Waltz
7.5
Ein Musik gewordener Albtraum.
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Eine Platte, die eigentlich ganz anders werden sollte: Auf ihrem atmosphärisch ungeheuer dichten Album „Loom“ verarbeitet US-Musikerin Katie Gately die Krankheit und den Tod ihrer Mutter.

Es muss ein bittersüßer Moment gewesen sein, als Katie Gately ihr zweites Album „Loom“ mit der Öffentlichkeit geteilt hat. Das legt zumindest der Facebook-Post nahe, den die Künstlerin aus Los Angeles dem Release noch nachschickte.

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„I have a record out today – this bittersweet of earthly days – and it is dedicated to my mother who is beyond us now. It’s called ‚Loom‘ and I am grateful to all who have listened and who might still. I am admittedly a little sad today, yearning for the person this is for. But that’s life isn’t it … a little fizzy puzzle“, schrieb die Gute da. Und sie hatte auch ihren Vater im Sinn, der natürlich ebenfalls durch eine schwere Zeit geht.

Unheimlich intim

Die Mutter von Katie Gately erlag 2018 einer seltenen Krebserkrankung. Gately unterbrach direkt nach der Diagnose die Arbeit an einem anderen Projekt und begann mit „Loom“. Ein Weg, den Schmerz zu verabeiten. Mit ihm umzugehen. So erklärt sich auch der stilistische Bruch, den sie gegenüber ihrem deutlich optimistischeren Debüt „Color“ hier vollzieht. Gately zog von Los Angeles zu ihren Eltern nach Brooklyn und komponierte meist nachts. Fertigstellen konnte sie das Werk indes erst in den Monaten nach dem Tod der geliebten Mutter.

Herausgekommen ist dabei ein unheilvolles, minimalistisches Electronica-Album, bei dem mit viel Liebe zum Detail zu Werke gegangen wurde. Und auch mit viel Lust zum Experimentieren, was die Vielzahl an überraschenden Samples untermauert. Die erste Auskopplung, das mit zehn Minuten episch geratene „Bracer“, war der Lieblings-Track ihrer Mutter. Die Single ‚Waltz‘ war inspiriert von dem Lieblingslied der Mutter. Leonard Cohens „Take This Waltz“, den Katie Gately während der Entstehung des Albums einen Tag lang in Dauerschleife hörte.

Man merkt: Es ist ein Album, das sehr intim ist. So intim, dass es beinahe schmerzt.

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