War früher alles besser? Sicher nicht. Aber das eine oder andere aus der Vergangenheit hätten wir dann doch ganz gerne in die Gegenwart gerettet. Folgende 90er-Jahre-Bands zum Beispiel, die wir euch in dieser The-List-Ausgabe in Erinnerung rufen wollen.
10. Blind Melon
Was wäre gewesen, wenn – Ja, was? Diese Frage treibt auch heute, 20 Jahre nach dem Tod von Frontmann Shannon Hoon, die Fans der Neo-Psychedelic- und Alternative-Rocker von Blind Melon um. Leider setzte der so unheimlich talentierte Hoon mit einer Überdosis 1995 seinem Leben – und damit auch der Band – ein Ende. Zwei Alben hatte die Gruppe zu diesem Zeitpunkt unter ihrem Banner, und mit „No Rain“ 1993 einen absoluten Smash-Hit. 2010 reformierte sich die Kapelle wieder, mit neuem Leadsänger. Konnte aber nicht mehr an die alten Erfolge anknüpfen.
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09. Ugly Kid Joe
Möglicherweise der beste Bandname aller Zeiten und eine Parodie auf die L.A.-Glam-Band Pretty Boy Floyd. Heavy Metal und satirischer Humor waren das Ding der Gruppe um Sänger Whitfield Crane, die mit ihrem Album „America’s Least Wanted“ 1992 einen großen Treffer landete. Darauf: die beiden Hits „Cats in the Cradle“ und „Everything About You“. Die Band löste sich 1997 auf, reformierte sich 2010 – und kündigte für 2015 ihr erstes Album seit 1996 an.
08. Fury in the Slaughterhouse
Erst 2008 löste sich die Hannoveraner Band auf. Ist also gerade mal sieben Jahre her. Fühlt sich aber wie eine Ewigkeit an. Still und heimlich hoffen wir noch auf ein Comeback der Gruppe, die 1993 mit „Radio Orchid“ einen Riesenerfolg feierte. 2013 gab’s immerhin einen One-Time-Only-Reunion-Gig. Sänger Kai Wingenfelder war dieses Jahr mit BalticSeaChild zu hören.
07. Shakespears Sister
1992 war das Jahr des britischen Musikprojekts Shakespears Sister, bestehend aus Marcella Detroit und Siobhan Fahey. Mit „Stay“ und „(Hello) Turn Your Radio On“ gelangen dem britisch-amerikanischen Duo zwei absolute 90s-Klassiker. Bereits zu jener Zeit gab es allerdings auch die ersten Spannungen zwischen den Damen, die dann 1993 in der logischen Trennung gipfelten. Detroit schlug eine Solo-Karriere ein und bietet heute Songwriter-Kurse an. Fahey veröffentlicht noch Musik unter dem alten Bandnamen. We wish they stayed.
06. Crash Test Dummies
Sie gelten als das One Hit Wonder der 90er Jahre: die Crash Test Dummies. Frontmann Brad Roberts, der Mann mit der tiefen Stimme, und Bandkollegin Ellen Reid veröffentlichen heute noch hier und da Mucke unter dem Namen „Crash Test Dummies“, tatsächlich war aber die komplette Band – obwohl offiziell nie aufgelöst – seit den Neunzigern nicht mehr in voller Besetzung am Start. Schade eigentlich, bestach sie doch durch große Kreativität und auch Absurdität.
05. TLC
Ausnahmsweise wurde diese Gruppe nicht durch einen Zwist auseinandergerissen, sondern durch das Schicksal. Das R&B-Trio hatte gerade Pläne für ein neues Album geschmiedet, als Bandmitglied Lisa „Left Eye“ Lopes 2002 bei einem Autounfall in Honduras tödlich verunglückte. Die übrigen Mitglieder, Chilli und T-Boz, wagen gerade einen Comeback-Versuch und wollen via Crowdfunding Geld für Albumaufnahmen akquirieren.
04. Nirvana
Wer hier tatsächlich eine Erklärung braucht, darf diese Seite in Zukunft nicht mehr anklicken. Gerade lief übrigens die Doku „Montage of Heck“ über den viel zu früh verstorbenen Kurt Cobain in den Kinos – und wird auch bald als DVD und BluRay erscheinen.
03. The Fugees
„Bevor ich wieder mit Lauryn Hill arbeite, treffen sich eher George W. Bush und Osama Bin Laden im Starbucks auf eine Latte und diskutieren über Außenpolitik“, soll Pras Michel 2006 über seine Fugees-Kollegin gesagt haben, nachdem das legendäre Hip-Hop-Trio gerade nochmal einen Anlauf gewagt hatte. Und auch Wyclef Jean machte aus seinem Herzen keine Mördergrube, als es um die Beziehung zu seiner Ex-Kollegin ging. Kaum vorstellbar, dass die Kapelle nochmal zusammenfindet.
02. Oasis
Tja. Was hindert eigentlich die Gallagher-Brüder Noel und Liam eigentlich daran, es noch einmal miteinander zu versuchen? Eine Hassliebe. Momentan eher mit der Tendenz zum Hass. Aber: Die Hoffnung stirbt hier zuletzt. Blut und Wasser und so weiter.
01. R.E.M.
Würde mein Sparschwein schlachten, wenn der Inhalt denn reichen würde, diese Band zu einer Reunion zu bewegen. Wird aber wohl nichts. Sänger Michael Stipe malt heute lieber Bilder – und ist auf die Almosen eines jungen Journalisten wohl auch nicht angewiesen.
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