Auch schon wieder zwei Jahre her: das Comeback der The Corrs mit dem viel zu seichten, aber dennoch leidlich erfolgreichen „White Light“. Jenem Album, das im UK mit Gold ausgezeichnet wurde und in Deutschland irgendwie auf Platz elf der Charts gespült wurde. Nun legt die irische Familien-Kapelle ein weiteres (das insgesamt siebte) Album vor: „Jupiter Calling“, von T-Bone Burnett produziert, erscheint via East West Records, einer Warner-Tochter.
Der Kapelle hat die Zusammenarbeit mit dem legendären Burnett offenbar Freude gemacht: „Es war die befreiendste Erfahrung, die wir in einem Studio je gemacht haben“, schwärmte Caroline über die Aufnahmen. T-Bone ließ die Band dem Vernehmen nach das gesamte Album live im Studio mit nur minimalen Overdubs einspielen. Zur Unterstützung wurden Bassist Robbie Malone (David Gray) und der irische Gitarrist Anthony Drennan (Clannad, Genesis, Chris Rea) angeheuert. Außerdem bestand Burnett auf die Bereitstellung von 40 Spulen der heute seltenen Zwei-Zoll-Bänder und eines Ludwig-Drumkits aus dem Jahr 1966.
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Das Ergebnis: kann sich hören lassen. Sängerin Andrea, Multi-Instrumentalist John, Violinistin und Sängerin Sharon sowie Drummerin Caroline legen hier eine durchaus gefällige Platte vor. The Corrs klingen intimer als sonst. Irischer. Folkiger.
Glanzstücke dabei: der Opener „Son Of Solomon“, eine zum Träumen einladende Ballade, die eine gewisse Magie verströmt. Auch dank des tollen Refrains. Das abschließende, mit seinen knapp acht Minuten geradezu epische Pianostück „The Sun and the Moon“ überrascht ebenso positiv wie das berührende „Season Of Our Love“. Eine Nummer, bei der The Corrs auch Mal textlich zeigen, was in ihnen steckt, verlieren sie sich sonst doch viel zu oft in Kitsch und Banalitäten. Wie etwa in dem politischen „SOS – The Song Of Syria“, der nur durch seine Botschaft überzeugt.
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