The Cinematic Orchestra hauen eine Reissue-Version ihres Klassikers „Ma Fleur“ (2007) raus. Der kommt nicht 1:1, sondern mit drei Bonus-Tracks daher.
Musik fürs Kopfkino – so kann man den Sound von The Cinematic Orchestra wahrscheinlich am besten umschreiben. Die britische Downtempo- und Nu-Jazz-Kapelle, 1999 von Jason Swinscoe gegründet, verknüpft ihren Live-Sound – sowohl im Studio als auch auf der Bühne – mit elektronischen Elementen. Dabei verwischt sie gerne auch die Grenzen zwischen Produktion und Improvisation.
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2007 stand für die Gruppe die Veröffentlichung ihrer vierten Platte an. Streng genommen war es aber ihres drittes reguläres Studio-Album: „Ma Fleur“. Eine ruhige, recht verträumt Platte, die damals für ihren mutigen Ansatz gelobt wurde. Denn die Gruppe löste sich seinerzeit von dem Sound der Vorgängeralben (das bis dato letzte, „Every Day“, erschien 2002). Sie schraubte die elektronischen Spielereien ein wenig zurück und ließ es etwas erdiger angehen. Heißt: viele akustische Gitarren, viele Streicher und Klavierklänge. Klar, das gefiel seinerzeit nicht jedem Fan der ersten Stunde. Es war aber retrospektiv keine falsche Entscheidung.
Erneute Kollaboration mit Fontanella Bass
Inhaltlich dreht es sich auf „Ma Fleur“ vornehmlich um Themen wie Liebe und Verlust. Zu den Glanzlichtern dieser atmosphärisch dichten, recht melancholischen Platte gehören der schmerzlich schöne Opener „To Build A Home“, eine wunderbar gefühlige Ballade, und die Kollaborationen mit der großartigen Fontanella Bass, „Breathe“ und „Familiar Ground“. Mit Bass, die 1965 mit „Rescue Me“ einen größeren Hit landete, hatte die Band schon 2002 erfolgreich zusammengearbeitet.
Wenn man „Ma Fleur“ etwas vorwerfen will, dann, dass das Album auf Strecke doch etwas monoton daherkommt, fast, wie ein einziger langer Tagtraum. Gleichzeitig ist aber genau das die große Stärke des Albums: Es macht es einem einfach, sich in ihm zu verlieren.
Die Reissue kommt nun als limitierte Version auf transparentem Vinyl daher. Zudem gibt es eine auf 500 Exemplare limitierte goldene Vinyl-Version, exklusiv bei der britischen Handelskette HMV. Beide Versionen enthalten drei Tracks aus dieser Zeit, die noch nie auf Vinyl veröffentlicht wurden; „Flowers“, „Talking About Freedom“ und „Colours“, und werden mit vier doppelseitigen Kunstkarten/ Drucken geliefert.
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