Tamino - Sahar (foto: Communion Records/ Virgin Music)

Tamino – Sahar

Erscheinungsdatum
September 23, 2022
Label
Communion Records / Virgin Music
Unsere Wertung
7

Nach dem Erfolg seines Debütalbums „Amir“ legt der belgisch-ägyptische Musiker Tamino nun endlich nach. Auf „Schar“ verbindet der Enkel eines der berühmtesten ägyptischen Sänger und Filmstars Muharram Fouad seine eigene Abstammung mit den Folk- und Rockmusik-Traditionen des Nahen Ostens und Europas zu einem stimmigen Ganzen.

Vor fünf Jahren wurde Tamino in seiner belgischen Heimat durch einen Radiowettbewerb zu einem Star. Plötzlich stand der junge Mann, der immer damit gerechnet hatte, intime Songs für ein kleines Publikum zu schreiben, auf den großen Bühnen des Landes. Zu den Fans gehörte damals auch bald Colin Greenwood von Radiohead, der begann, mit Tamino zu touren und Aufnahmen zu machen. Das Debütalbum „Amir“ (2018), auf dem Tamino europäische und arabische Folk-Traditionen miteinander verband, brachte ihm Vergleiche mit Jeff Buckley und natürlich seinem Großvater ein.

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Der internationale Hype, der darauf folgte, überraschte den schüchternen und sensiblen Tamino, der sich selbst als Einsiedler bezeichnet. Er wusste, dass er erstmal eine lange Pause brauchen würde, um Nachfolger zu schreiben. Ende 2019 erwarb er eine eigene Wohnung in Antwerpen, die gemütlich, aber geräumig genug war, um ein Klavier (sein erstes Instrument), ein kleines Aufnahmegerät und seine Gitarren, darunter den seltenen Resonator, unterzubringen. Obwohl er seit langem für seine Stimmakrobatik gelobt wird, musste er seine Stimme in diesem neuen kleinen Raum kaum über ein Flüstern hinausbringen, was es ihm ermöglichte, ganz in Ruhe an seinen Ideen zu arbeiten und tief in die Worte und Stimmungen einzutauchen.

Die Oud als Schlüsselinstrument

Allein zu Hause erkundete er die Oud, eine arabische Laute, die er schon lange gehört hatte, aber erst zu spielen begann, als ein syrischer Flüchtling, Tarek Alsayed, sich bereit erklärte, ihn zu unterrichten. Die Oud wurde zu einem neuen Weg, sein Erbe in seinen Moment zu integrieren. 

So steht das Instrument nun auch im Mittelpunkt des neuen, überaus melancholisch geratenen Albums. Ihr Klang zieht sich wie ein roter Faden durch das zehn Tracks umfassende Projekt, das sozusagen ein Destillat von Taminos einsamen Überlegungen und ein Produkt der Zusammenarbeit mit engen Partnern wie Colin Greenwood, dem Produzenten und Tontechniker PJ Maertens und dem Schlagzeuger Ruben Vanhoutte darstellt.

Zu den Glanzlichtern gehören sicherlich die Leads-Single „You Don’t Own Me“, das poetische „Sunflower“ und „My Dearest Friend and Lover“, bei dem der Vergleich mit Jeff Buckley sich einem nochmal so richtig aufdrängt.

Keine Frage: Mit „Sahar“ deutet Tamino an, dass sein Erfolg wohl keine Eintagsfliege war. Der Mann ist ein begnadeter Texter und Sänger, der mit seinem Werk seinen Hörern eine emotionale Tiefe bietet, ohne dabei aufdringlich zu sein.

Anspieltipps
You Don't Own Me
Sunflower
My Dearest Friend and Enemy
7
Gelungener Nachfolger.
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