Line Gøttsche (foto: Shai Levy)

My Soundtrack: Line Gøttsche

„Cold Brew“ heißt die neue Single der in Berlin lebenden dänischen Künstlerin Line Gøttsche. In dem Track geht es um die bittersüßen Gefühle nach einer Trennung, diese Gleichzeitigkeit von Freude und Trauer. In dem Song denkt die Künstlerin über das Gute nach, das ein Paar einst verband, und über die Herausforderungen, die sie schließlich auseinander brachten. Die Nummer soll sich auch auf dem neuen Album wiederfinden, das gerade in der Mache ist. Gøttsche war Teil vieler Musikprojekte, darunter das Drum & Bass−Indie−Fusion−Projekt Belle Ville. Zudem lieh sie ihre Stimme anderen Projekten, darunter Kooperationen mit den Produzenten Borneland und Falcon Punch. Es wird spannend zu beobachten sein, wohin die Reise für die vom Jazz beeinflusste Musikerin geht. Mit uns wagt sie aber jetzt erst einmal den Blick zurück und stellt für uns die Songs zusammen, die ihr Leben geprägt haben.

Duke Ellington — Eque

In one period of my life, listening to the Duke Ellington suites was like taking my vitamins in the morning. The music is vigorous and healthy, and I love to hear how the band is moving flexibly from situation to situation, from mood to mood. There is a feeling that hidden inside this music is the wisdom of how to move through life’s different phases with grace and versatility.

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In einer Phase meines Lebens fühlte sich das Hören von Duke-Ellington-Suiten so an, als würde ich morgens meine Vitamine einnehmen. Die Musik ist kraftvoll und gesund, und ich liebe es zu hören, wie sich die Band flexibel von Situation zu Situation, von Stimmung zu Stimmung bewegt. Man hat das Gefühl, dass sich in dieser Musik die Weisheit verbirgt, wie man sich mit Anmut und Vielseitigkeit durch die verschiedenen Phasen des Lebens bewegen kann.

Milton Nascimento – Crença

The reference that I will always think of as the primary for my upcoming album is Milton Nascimento. His releases from the 1970s are for me in the category of music that is “more than I could have wished for”. Meandering melodies sung by a gorgeous voice filled with longing and surrounded by lush arrangements make me feel like I am a mini-size version of myself standing in a flower bed. Now and then, I turn my head to see a new group of flowers opening up in slow motion. The beauty and sensuality here are extreme, and what completes albums like Travessia and Clube da Esquina as masterpieces to me is the lyrics that are existential and mysterious.

Die wichtigste Referenz für mein kommendes Album ist Milton Nascimento. Seine Veröffentlichungen aus den 1970er Jahren gehören für mich in die Kategorie der Musik, die „mehr ist, als ich mir hätte wünschen können“. Mäandernde Melodien, gesungen von einer wunderschönen Stimme voller Sehnsucht und umgeben von üppigen Arrangements, geben sie mir das Gefühl, eine Mini-Version meiner selbst zu sein, die in einem Blumenbeet steht. Hin und wieder drehe ich den Kopf und sehe, wie sich in Zeitlupe eine neue Blumengruppe öffnet. Die Schönheit und Sinnlichkeit hier sind extrem, und was Alben wie „Travessia“ und „Clube da Esquina“ für mich zu Meisterwerken macht, sind die Texte, die existenziell und geheimnisvoll sind.

Aaron Neville — Tell it like it is

Not so long ago, I got introduced to the American singer Aaron Neville. Tell it like it is from 1967 is a great no-nonsense pop album of sweet and warm songs with an incredible singer in front. The production approach is less-is- more, and everything is just wonderfully coquettish and groovy.

Vor nicht allzu langer Zeit lernte ich den amerikanischen Sänger Aaron Neville kennen. „Tell it like it is“ aus dem Jahr 1967 ist ein großartiges, geradliniges Pop-Album mit süßen und warmen Songs mit einem unglaublichen Sänger an der Spitze. Der Produktionsansatz ist weniger-ist-mehr und alles ist einfach wunderbar kokett und groovig.

Joni Mitchell — Cold blue steel and sweet fire

„For The Roses“ is one of my favorite Joni Mitchell albums. It feels like wind in the hair and is extremely moving to me. There is a swaying and soft vibe in the recordings. The melodies are flexible and curious. It is the open universe of a young artist.

„For The Roses“ ist eines meiner Lieblingsalben von Joni Mitchell. Es fühlt sich an wie Wind in den Haaren und berührt mich extrem. Die Aufnahmen haben eine schwankende und sanfte Atmosphäre. Die Melodien sind flexibel und neugierig. Es ist das offene Universum eines jungen Künstlers.

Dionne Warwick — Anyone who had a heart

It is impossible not to include a Warwick-Bacharach-track in this list. „Anyone who had a heart“ is one among so many of their surprising and yet immersive song productions, balancing the thin edge between artsy and inviting. The lyrics and melody are like two friendship heart charms, perfectly fitted together.

Es ist unmöglich, keinen Warwick-Bacharach-Track in diese Liste aufzunehmen. „Anyone who had a heart“ ist eine von so vielen ihrer überraschenden und dennoch eindringlichen Songproduktionen, die auf dem schmalen Grat zwischen „künstlerisch“ und „einladend“ balancieren. Der Text und die Melodie sind wie zwei Freundschaftsherzanhänger, die perfekt zusammenpassen.

Bonus

Scott Walker — The Old Man’s Back Again

There are some easy tricks for me to feel uplifted and make myself straighten my back. One is to think about the city of Paris, another is to listen to almost any David Bowie album. Scott Walker’s 60s and 70s albums have the same effect, but where Bowie’s style is most times hyper extroverted, there is a darker tone of aristocracy and enigma in Walker’s mixture that I am drawn to. The albums of this period of his solo career feels heroic and has the sound of obvious ambition, and I always get sad when I think about how these works were not received as well as it deserved, leading Scott into a 14-year hiatus between Til the band comes in and Climate of the hunter.

Es gibt ein paar einfache Tricks, mit denen ich mich gestärkt fühle und meinen Rücken gerade mache. Eine davon besteht darin, an die Stadt Paris zu denken, eine andere darin, sich fast jedes Album von David Bowie anzuhören. Scott Walkers 60er- und 70er-Jahre-Alben haben die gleiche Wirkung, aber während Bowies Stil meist hyperextrovertiert ist, gibt es in Walkers Mischung einen dunkleren Ton von Aristokratie und Rätselhaftigkeit, der mich anzieht. Die Alben dieser Phase seiner Solokarriere wirken heroisch und klingen offensichtlich ehrgeizig, und ich werde immer traurig, wenn ich darüber nachdenke, dass diese Werke nicht so aufgenommen wurden, wie sie es verdient hätten, was Scott in eine 14-jährige Pause zwischen „Til the band goes in“ und „Climate of the Hunter“ führte.

Charles Mingus — Track C – Group Dancers

I am still just getting into the world of Charles Mingus. The Black Saint and the Sinner Lady is one of the first albums I have started to really love. Its eccentric collage-like blend of influences feels very real to me. When I heard that the liner notes of the piece were written by Mingus’ psychotherapist, that made total sense.

Ich bin immer noch dabei, in die Welt von Charles Mingus einzutauchen. „The Black Saint and the Sinner Lady“ ist eines der ersten Alben, die ich wirklich zu lieben begann. Die exzentrische, collageartige Mischung von Einflüssen fühlt sich für mich sehr real an. Als ich hörte, dass die Liner Notes des Stücks von Mingus‘ Psychotherapeuten geschrieben wurden, ergab das absolut Sinn.

Dorival Caymmi — Só Louco

This is an ultra-soft velvet track from 1956’s Brazil. With the perfect string arrangement and the group of male backing singers embracing the round voice of Caymmi this the dreamy moment by which I say thank you for having me.

Dies ist ein ultraweicher Samttrack aus dem Brasilien der 1956er Jahre. Das perfekte Streicharrangement und die männlichen Backgroundsänger, die die runde Stimme von Caymmi umarmen, lassen mich mich in einen Moment hineinträumen, in dem ich mich dafür bedanke, dass ich hier sein durfte.

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