Von den USA in den deutschen Norden: Ellen Atwood ist mit einem Studienabschluss als klassische Pianistin und Sängerin vom ländlichen Virginia nach Bremen gezogen. In neuer Umgebung fing sie an, Folk-Pop Songs zu schreiben. Ihre Lieder entstehen dabei im Sweet Spot zwischen Schmerz und Inspiration – Unclassy Sad Girl Songs. Das hat ihr Vergleiche mit Phoebe Bridgers eingebracht. Zuletzt ist das Album „Humboldt Street“ erschienen, durch das man sich von den Qualitäten der Musikerin überzeugen kann. Wir freuen uns, dass die Gute uns für unsere My-Soundtrack-Reihe Rede und Antwort stand.
Sylvan Esso – „The Glow“
Das glitchige, bunte und eingängige „The Glow“ hat mich vom ersten Hören an in den Bann von Sylvan Esso gezogen. Ich feiere es, wie sie analoge Synthesizer und das Spleißen von echten Instrumente einsetzen, um lebendige Klangspektren voller unterschiedlicher Texturen, rhythmischer Elemente und harmonischer Strukturen zu schaffen. Sylvan Esso hat meine Vorstellung von der Instrumentierung in der populären Musik erweitert und mich dazu inspiriert, ähnliche Klangelemente in meine eigene Musik einzubauen,
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Death Cab for Cutie – „Transatlanticism“
Das traurige Lied aller traurigen Lieder. Ich habe diesen Song als launische Highschool-Schülerin oft gehört. Abgesehen von Ben Gibbard’s herzzerreißender, poetischer Lyrik tauchen das Klavier, die rhythmische Schleife und der melancholische Gesang den Zuhörer ins Wasser und ziehen ihn direkt mit hinunter.
Bon Iver – „715 CREEKS“
Der Einfluss von Bon Iver auf meine musikalische Reise kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, vor allem sein Einsatz von Vocoder und Vokalmanipulation. Als Chor-Nerd und Fan elektronischer Musik hat der Vocoder/Harmonizer mein Songwriting grundlegend verändert und ist in der Produktion meines letzten Albums stark vertreten. Die ausschließliche Verwendung von Stimme und Technologie als eigenes Instrument und Arrangement in diesem Song spricht für sich selbst.
The Tallest Man on Earth – „Wind and Walls“
Ich habe erst angefangen, Songs auf der Gitarre zu schreiben, nachdem ich über ein Gitarren-Tutorial des Songs „Wind and Walls“ von The Tallest Man on Earth gestolpert war. Diese offene Stimmung (CGCGCD) machte mir die Gitarre endlich zugänglich, und ich schrieb mein gesamtes jüngstes Album in dieser Stimmung. „Wind and Walls“ ist erfreulich minimalistisch in der Produktion mit einer einzigartig erhebenden und eingängigen Energie – wie kaltes Sprudelwasser an einem heißen Tag.
Lucy Dacus – „Triple Dog Dare“
Lucy Dacus, die etwa in meinem Alter ist und aus meinem Heimatstaat Virginia stammt, ist eine große musikalische Inspiration für mich. Ich feiere das Nebeneinander von verträumten und edgy Produktionselementen in diesem Track. “Triple Dog Dare“ hält die Aufmerksamkeit des Zuhörers während der gesamten fast acht Minuten des Songs durch seine langsame und stetige Intensität, die sich unter ihrer nachvollziehbaren, direkten Erzählung aufbaut.
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