Chris Martin im Rude7 (foto: pascal/virtual nights)

Live: Chris Martin

Seit seiner Eröffnung im Jahr 2005 stellt das Rude 7, etwas abseits der Mannheimer Quadrate gelegen, Hip Hop-, Reggae- und Dancehall-Connaisseuren eine Alternative zur sonst eher elektro- oder mainstreamlastigen Clublandschaft der zweitgrößten Stadt Baden-Württembergs dar. Wir schauten in dem kultigen Klub in der Industriestraße vorbei, als jüngst Chris Martin dort Station machte.

Was? Chris Martin? Etwa der Chris Martin? Nein, nein, gemeint ist natürlich nicht der Coldplay-Frontmann, sondern dessen Namensvetter aus Catherine, Jamaika. Etwas weniger bekannt (hierzulande), aber nicht minder talentiert. Bis auf den Namen haben die beiden jedoch wenig gemein. Der, um den es hier geht, ist zehn Jahre jünger und in der Dancehall-Szene eine recht große Nummer. Und das merkt man, als Martin die Stage erobert. Dem jungen Mann steht das Wort „Star“ einfach auf die Stirn geschrieben. Die Performance, die der Gute da auf der Rude7-Bühne abliefert, ist zumindest einem solchen würdig. Die Stimme ist fantastisch, ein Körper wie aus Stein gemeißelt – klar, dass da die Mädchen (aber auch viele Jungs) in der ausverkauften Location steil gehen.

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Mit seinen 28 Jahren ist der Jamaikaner fast schon ein alter Hase im Geschäft. 2005 machte ihn die TV-Casting-Show Digicel Rising Stars Competition in seinem Heimatland bekannt, die jamaikanische Version von „American Idol“. Klar, das verschafft einem jetzt nicht unbedingt Street Credibility, aber Martin löste sich von dem Image, stürmte die Charts, wurde zu einem der vielversprechendsten Talente und arbeitete mit Top-Produzenten aus der Reggae- und Dancehall-Szene zusammen, darunter Robert Livingston (Big Yard), Arif Cooper, Shane Brown (Jukeboxx) und Christopher Birch. Und, öhm, Michael Bolton. Hierzulande kennt man ihn vor allem durch seine Kollaboration mit Gentleman, mit dem er durch acht Länder tourte.

Gerade hat Martin mit „Steppin‘ Razor“ seine neueste EP bei VP Records veröffentlicht. Fun fact dabei: Der auf der EP zu findende Track „Hide Away“ ist der erste Song, den Martin aufnahm, den er nicht selbst geschrieben hat. Dafür zeichnete nämlich der legendäre Clive Hunt verantwortlich, der schon für und mit Peter Tosh, die Rolling Stones, Grace Jones und Jimmy Cliff arbeitete.

Klar, dass der Fokus beim Rude7-Konzert neben alten Hits auf Stücken der neuen (digitalen) Platte lag. Gerade „I’m a Big Deal“ kam bei den Zuhörern gut an. Ein echter Party-Song, wie der Name schon vermuten lässt. Und, sind wir ehrlich, ein Big Deal, das ist er ja auch.

 

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