Kylie Minogue - Impossible Princess (foto: bmg)

Kylie Minogue – Impossible Princess

Erscheinungsdatum
Oktober 21, 2022
Label
BMG
Unsere Wertung
7

Kylie Minogue in Experimentierlaune: Auf ihrem Album „Impossible Princess“ war die Gute auf einem Selbstfindungs-Trip. Zur Feier des 25-jährigen Jubiläums der Platte ist nun eine LP in limitierter Auflage veröffentlicht worden. Es ist das erste Mal, dass das Album offiziell auf Vinyl erhältlich ist.

„Impossible Princess“? Wenn es da nicht klingelt, liegt es vielleicht daran, dass das Album damals, 1998, hierzulande unter ganz anderem Namen veröffentlicht wurde. In Deutschland erblickte das sechste Studioalbum der Australierin nämlich unter dem Namen „Kylie Minogue“ das Licht der Welt. Das war damals einigermaßen verwirrend, trug doch schon ihr Longplayer aus dem Jahr 1994 diesen Titel. Aber: Das hatte seine Gründe. Weil nämlich die so beliebte Prinzessin Diana 1997 ums Leben kam, jenem Jahr, in dem auch „Impossible Princess“ auf den Markt kommen sollte, fand das Label, dass der Titel irgendwie unpassend und unsensibel sei. Daher entschied man sich, das Album wenigstens im UK und Kontinentaleuropa unter „Kylie Minogue“ zu veröffentlichen.

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Inhaltlich und musikalisch war Minogue damals so ein bisschen auf der Suche nach sich selbst. Ihre Teenie-Jahre lagen damals hinter ihr, sie hatte sich längst von dieser Zeit und ihrem Bubblegum-Stil emanzipiert, mit dem sie in den 1980ern die Pop-Welt eroberte. Und spätestens seit sie mit Nick Cave („Where The Wild Roses Grow“) gemeinsame Sache machte, war dem letzten klar: Kylie war längst erwachsen geworden – und eine ernstzunehmende Künstlerin.

„Impossible Princess“ sollte genau das unterstreichen. Minogue wollte hier mehrere Facetten von sich zeigen und ihre Vielfältigkeit unter Beweis stellen. Die Platte kommt daher recht heterogen daher. Kylie experimentiert hier mit mehreren Stilen, darunter Trip-Hop, Brit-Pop, Rock, Grunge, Electronica und, klar, Dance. Unter anderem holte sie sich auch Unterstützung von den Kollegen der Manic Street Preachers ins Haus.

Einige Perlen in der Tracklist

Zu den Glanzlichtern der Platte gehört sicherlich die eingängige Britpop-Nummer „Some Kind Of Bliss“, die auch einige Rock-Elemente aufweist. Kylie goes Indie, sozusagen. Auch die Electronica-Nummer „Breathe“ mit ihrem betörenden Groove, die Minogue während einer Reise nach Tokyo geschrieben hat, bleibt im Ohr. Und auch der eigenwillige Stilmix von „Cowboy Style“, der selbst Spuren keltischer Musik enthält, ist spannend.

Für Fans (Chart-Position in Deutschland damals: 78; UK: #10; Australien: #4 – ein Flop) und die Kritiker der Zeit war „Impossible Princess“ ein bisschen zu experimentell. Da wusste man offenbar nicht, in welche Schublade man Kylie fortan zu stecken hatte. Im Laufe der Jahre, mit etwas mehr Abstand, wusste das Feuilleton das Machwerk aber besser zu schätzen. Heute gilt es als eine der stärksten Platten, die Minogue je aufgenommen hat. Die Neuerfindung der Kylie Minogue – retrospektiv war sie geglückt.

Präsentiert wird die Neuauflage nun in vier verschiedenen Formaten. Außerdem können Fans zwischen orangefarbenem oder violettem Vinyl, einer Picture Disc oder Marmor-Vinyl mit geprägter Kunstkarte wählen. Alle Formate sind in einer Gatefold-Hülle mit Originalkunstwerken untergebracht.

Anspieltipps
Breathe
Some Kind Of Bliss
Cowboy Style
7
Kylie beweist ihre Vielseitigkeit.
Hier kaufen

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