Iguana Death Cult - Echo Palace (foto: Innovative Leisure)

Iguana Death Cult – Echo Palace

Erscheinungsdatum
Mai 12, 2023
Label
Innovative Leisure
Unsere Wertung
8

Es ist schon ein paar Montage her, seit wir das letzte Mal von Iguana Death Cult gehört haben: Das niederländische Quintett hatte zuletzt 2019 einen Longplayer veröffentlicht. Nun meldet sich die fünfköpfige Kapelle aus Rotterdam mit Studioalbum Nummer fünf zurück.

Musik machen als Therapie: Nachdem die Pandemie ausbrach und alle Welt durchzudrehen schien, wurde Iguana Death Cult für seine Mitglieder mehr als nur eine Band. Das gemeinsame Musizieren hatte für das niederländische Quintett etwas Kathartisches, Befreiendes, Tröstendes. Man traf sich in der Wohnung von Frontmann Jeroen Reek in Rotterdam, sprach über die surreale Gegenwart – die Tage der ruhigen Straßen und beengten Gebäude – und machte irgendwann Musik darüber. So entstand „Echo Palace“, eine waschechte Pandemie-Platte.

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„Echo Palace“ vereint Songs von Iguana Death Cult, die sich mit Ursache und Wirkung des Gruppendenkens befassen. Reek beobachtete Pandemie-Paranoia und Verschwörungstheorien, die in seinem Land um sich griffen, und schrieb Texte, die das Gesehene widerspiegelten: “ ‚Purple, veiny soccer mommies,‘, singt er mit tiefer Stimme im Titelstück „Echo Palace“, ’sharpening their guillotines.‘. Der Song geht auf ein Gedicht von Reek zurück, in dem es um die Auswirkungen geht, wenn man sich von allen Menschen außerhalb der eigenen Ideologie abkapselt. Eindringlich.

Verzerrte Bewusstseinsfluten

Nicht der einzige starke Song der Platte, die die Band im PAF! Studio in Rotterdam aufgenommen hat und von Joo-Joo Ashworth im Studio 22 in Los Angeles mischen und von Dave Cooley mastern ließ. Auch Single „Sensory Overload“ beispielsweise bleibt haften. Jeroen Reek über den Song: „Wenn ich meinen Feed hoch- und runterscrolle, habe ich manchmal das Gefühl, dass ich durch Raum und Zeit hin und her reise: unten ist oben und oben ist unten, und die Realität fängt an, sich wie ein Witz anzufühlen – was mich sehr, sehr nervös macht. Wir haben eine ziemlich unruhige Melodie geschrieben, um die manischen Texte zu ergänzen, die mehr oder weniger stark verzerrte Bewusstseinsfluten sind. Um das zu unterstreichen, haben wir die Saxophon-Legende Benjamin Herman gebeten, seinen inneren James Chance zu kanalisieren und den Song in Stücke zu blasen.“ 

Den melodischen Garage-Rock-Stil, den die Band auf ihren ersten beiden LPs, dem 2017er Album „The First Stirrings of Hideous Insect Life“ und Nude Casino (2019) gefahren ist, haben sie etwas weiter gefasst. Spürt man da gar einen Hauch Jazz in dieser leichten Suppe aus Rock, Post Punk und New Wave? Eine Weiterentwicklung, die passt. Die Weltoffenheit von Iguana Death Cult spiegelt sich nun auch im Sound wieder. Ein gelungener Arbeitsnachweis, den Sänger Jeroen Reek, Tobias Opschoor (Gitarre/Gesang), Justin Boer (Bass), Arjen van Opstal (Schlagzeug) und Jimmy de Kok (Keyboards), der zum ersten Mal auf dem Album zu hören ist, hier abliefern. Erinnert das sonst noch jemanden an die Talking Heads?

Anspieltipps
Sensory Overload
Echo Palace
Oh No
Pushermen
8
Großer Wurf.
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