Kurz vor ihrem 30. Bandjubiläum feiern sich Garbage nochmal selbst. Und das mit Recht. Die 1993 in Madison/Wisconsin gegründete Rock-Band hat mit „Anthology“ gerade ihre zweite Werkschau vorgelegt.
Wenn sich mehrere Produzenten in den 1990er Jahren zu einem „Projekt“ zusammenschlossen und dann noch jemanden vors Mikrofon vors Mikro stellten, denkt man hierzulande meist an irgendein kurzlebiges Eurodance-Ungeheuer. Ging aber auch anders. Garbage war zwar ebenso ein Projekt von mehreren Produzenten – Butch Vig, Duke Erikson und Steve Marker -, die dafür mit der talentierten Shirley Manson auch die passende Stimme fanden. Aber mit Eurodance hatte das Ganze natürlich nichts zu tun. Die Band hatte vielmehr einen ganz eigenen musikalischen Stil, war Pop-Rock, aber um einiges sperriger und heavier, als man es vielleicht erwarten konnte, da die Gruppe immer wieder mit Elementen aus Trip-Hop, Grunge, 80s, Techno oder etwa Shoegazing spielte. Alternative, sagte man damals dazu. Ein Konzept, das aufging – und sich als überaus nachhaltig erweist. 30 Jahre sprechen da eine deutliche Sprache.
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„Anthology“ ist die erste „Best Of“-Sammlung der Band seit „Absolut Garbage“ vor 15 Jahren (wenn man das nur in Ozeanien veröffentlichte „The Absolute Collection“ von 2012 nicht mitzählt). Wie Manson in einem Interview mit „The Line of Best Fit“ verriet, hatte die Band seinerzeit kein wirkliches Mitspracherecht bei der Auswahl der Songs, das soll bei dieser Compilation nun anders gewesen sein. „Anthology“ enthält Material aus der gesamten Karriere von Garbage. Darunter sind Songs vom 1995er Debütalbum „Garbage“ bis hin zu Tracks von der jüngsten, von der Kritik gefeierten LP „No Gods No Masters“, die 2021 erschien.
Die großen Hits sind alle dabei
Klar, natürlich sind alle großen Hits vertreten. Von „Stupid Girl“ und „Queer“ über „Only Happy When It Rains“ oder „Special“ bis hin zum Fan-Hit „The Trick Is To Keep Breathing“. Ebenfalls enthalten sind der Bond-Song „The World Is Not Enough“, „#1 Crush“, ihr mittlerweile kultiger Beitrag zu Baz Luhrmanns „Romeo und Julia“ sowie ihre aktuellen, politisch brisanten Singles „No Gods No Masters“ und „The Men Who Rule The World.“ Schön, dass man bei der Zusammenstellung der Tracklist chronologisch vorging. So lässt sich die Entwicklung der Band leichter nachzeichnen.
Shirley Manson über „Anthology“: „Diese Anthologie ist ein Zeugnis von fast drei Jahrzehnten gemeinsamer kreativer Arbeit, unserer kollektiven Hartnäckigkeit und unserer erschreckenden Fähigkeit als Gruppe, regelmäßig rituelle Demütigungen zu ertragen. Ungeachtet der unvermeidlichen Veränderungen und Gezeiten in der Musikindustrie sind wir überrascht, dass wir immer noch hier sind, Platten machen und um den Globus touren. Das ist zu einem nicht geringen Teil das Ergebnis der erstaunlichen Unterstützung, die wir von unseren Fans erhalten. Unsere Liebe und unser Dank an alle, für alles“.
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