Filmisches Denkmal für eine der besten deutschen Bands der Gegenwart: Die neue Doku von Charly Hübner „Element of Crime – Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin“ kommt am 1. Oktober bundesweit in die Kinos. Schon jetzt kann man den gleichnamigen Soundtrack dazu genießen. Ein Livealbum, aufgenommen bei mehreren Konzerten im Jahr 2023.
Sie gelten vielen als die bekannteste unbekannte oder die unbekannteste bekannte Band des deutschen Sprachraums: Element of Crime. 1985 gegründet und nach dem gleichnamigen Kultfilm von Lars von Trier benannt, hat die Band um Songwriter und Sänger Sven Regener mittlerweile 15 Studioalben veröffentlicht. Anfangs sang die Gruppe noch auf Englisch, später auf Deutsch, entwickelte sich von einer Band mit Auftritten in kleinen Clubs, ohne Radiohits oder Top-Ten-Singles, zu einer festen Größe in der deutschen Rockmusik, die im Laufe der Jahre auch diverse Goldenen Schallplatten einheimste. Ihre Mischung aus melancholischem Pop, Folk, Jazz, Chanson und Rock verfing, begeisterte Kritiker und Publikum gleichermaßen.
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Der Schauspieler und Regisseur Charly Hübner, der ja schon über Feine Sahne Fischfilet einen Film gedreht hat, hat Element of Crime nun eine Doku gewidmet. Dieser Film erzählt die Geschichte und Gegenwart der Kapelle. Es geht um Musik, Freundschaft, eine Haltung zur Welt und über das Geheimnis, wie man über 30 Jahre zusammen Musik macht. Hübner folgt der Band auf einer Tour durch Berlin, die eigens zu diesem Zweck organisiert wurde und die die Band durch Spielorte führt, die in ihrer Unterschiedlichkeit, von klein zu groß, von Club zu Open Air, stellvertretend stehen können für die über Jahrzehnte sich erstreckende Entwicklung der Band. Vom Privatclub (200 Leute) über Lido (500), SO36 (800), Admiralspalast (1.800) bis hin zur Zitadelle Spandau (9.000).
Sanfter Ritt durch den Backkatalog
Daraus entstand das atmosphärische Livealbum „Wenn es dunkel und kalt wird in Berlin“, das nun schon vor dem Film-Start veröffentlicht wurde. Die Standard-LP-Version umfasst 16 Tracks, einen Ritt quer durch den Backkatalog der Band. Von den englischsprachigen Anfängen wie „Nightmare“ (aus „Freedom Love and Happiness“, 1988), „Moonlight“ (aus „Crime Pays“, 1990) bis hin zu neueren Nummern wie „Morgens um Vier“ oder „Alles in Ordnung“ (2023). Element of Crime, wie man sie kennt und schätzt. Sehr gediegen, nachdenklich melancholisch, sehr entspannt. Und fast immer wahnsinnig clever.
Element of Crime präsentieren sich auf der wirklich gut klingenden Live-Compilation überaus spielfreudig. Und so liefert die Kapelle ein (Live-)“Best Of“, das den Namen auch wirklich verdient.
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