Arliston - Disappointment Machine (foto: Sob Story Records)

Arliston – Disappointment Machine

Erscheinungsdatum
Februar 7, 2025
Label
Sob Story Records
Unsere Wertung
6.5

Liebe, Herzschmerz, Selbstzweifel – das sind die großen Themen, um die es sich auf „Disappointment Machine“ dreht. Das britische Indie-Duo Arliston stellt auf seinem Debütalbum unter Beweis, dass ihnen vor allem die melancholischen Töne liegen.

Arliston, das sind die beiden Süd-Londoner Jack Ratcliffe (Sänger und Instrumentalist) und George Hasbury (Instrumentalist und Produzent). Das Duo machte erstmals im Jahr 2018 mit seiner von der Kritik gefeierten EP „Hawser“ auf sich aufmerksam. Als reines Studioprojekt gestartet, entwickelte sich das Duo langsam zu einer vollwertigen Band und erspielte sich mit seiner Mixtur aus spaciger Produktion und reichen Harmonien eine Reihe von treuen Zuhörern. 

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Nach einer ganzen Reihe von EPs legen Hasbury und Ratcliffe nun also das lang erwartete Debütalbum vor. „Disappointment Machine“ heißt das gute Stück. Die Platte entstand in nur zwei Wochen, nachdem Ratcliffe eine romantische Enttäuschung durchlebt hatte. “Es war eine klassische Geschichte unerwiderter Liebe, aber aus irgendeinem Grund hat sie mich in einer sehr verletzlichen Phase getroffen“, erklärt er. Dieser Gefühlssturm wurde zur Grundlage für Tracks wie “Time Lost”, der die Sehnsucht nach einer zweiten Chance einfängt, oder “What Did I Think Would Happen”, das musikalisch zwischen ruhiger Intimität und dramatischer Spannung wechselt.

Herzschmerz und Hoffnung

Man merkt schon: Auf den zwölf Songs kredenzt uns das Duo eher melancholische Kost. Musikalisch setzen Arliston auf warme, reduzierte Klavierpassagen, sanfte Synthesizern und Ratcliffes markanten Bariton, der einem wirklich unter die Haut gehen kann, wenn er da Themen wie unglückliche Liebe, Selbstzweifel und die Suche nach Klarheit besingt. Die Texte sind introspektiv, fragmentarisch, hier und da aber auch tröstend. Soll ja kein Hörer komplett im Tränenmeer versinken. Nach Momenten der Dankbarkeit (wie im schimmernden “Nests”) blitzt am Ende sogar etwas Hoffnung auf: Im Closer “Stay in Brixton” beschreibt die Kapelle, wie schmerzhafte Erinnerungen allmählich durch neue, positivere verdrängt werden: “Things that remind me of you are being overlaid with new memories… so maybe I can stay in Brixton after all.“

Was fehlt: Ecken und Kanten. Überraschendes. Oft plätschert die Platte vor sich hin, gefällig zwar, aber eben ohne Spuren zu hinterlassen. Ausnahmen wie “Sleep Well Bean” sind eben genau das: Ausnahmen. Hier etwa zitiert die Band mit einem gewissen Augenzwinkern The Nationals “Sleep Well Beast”. Ratcliffe singt: “Ich bin kein James Dean, eher Mr. Bean.“ Von diesen Bruchstellen hätte man sich etwas mehr gewünscht. Dennoch: Wer gerade einen Liebeskummer-Soundtrack sucht, wird von Arliston bedient.

Anspieltipps
What Did I Think Would Happen
Sleep Well Bean
Stay in Brixton
6.5
Herzschmerz-Soundtrack.
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