Anajo - Nah bei mir (foto: Tapete Records)

Anajo – Nah bei mir

Erscheinungsdatum
Oktober 11, 2024
Label
Tapete Records
Unsere Wertung
7

Der große Durchbruch blieb Anajo zwar verwehrt. Dennoch haben die Augsburger auf ihren vier Alben erwiesen, dass deutscher Gitarrenpop nicht peinlich sein muss. Ihr Debütalbum „Nah bei mir“ wurde zum 20. Geburtstag neu aufgelegt – und erscheint jetzt erstmals auf Vinyl.

Straight outta Augsburg: Die Wurzeln von Anajo liegen in der Fuggerstadt. Genau dort finden Oliver Gottwald (Gesang, Gitarre), Michael Schmidt (Bass, Keyboard) und Ingolf Nössner (Drums, Programming) 1999 zusammen. Gottwald und Schmidt kannten sich dabei schon aus Schulzeiten, spielten damals aber in rivalisierenden Bands. Erst als diese sich auflösten, beschlossen die beiden, gemeinsame Sache zu machen und holten sich über eine Anzeige im Stadtmagazin den Drummer dazu. Bei der Namensfindung ließen sie sich dem Vernehmen nach vom Bud-Spencer-Klassiker „Banana Joe“ inspirieren.

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Schon damals war klar: In Schubladen wollten sich die drei Augsburger nicht stecken lassen. Weder wollte man sich zu kopflastig geben, aber auch nicht zu oberflächlich. Und so entschieden sie sich für einen Sound, der einerseits für gute Stimmung sorgen konnte, bei dem das Melancholische aber auch nie allzu weit entfernt lag. Von Anfang an setzte das Trio dabei auf deutsche Texte, nur musikalisch wurde zunächst etwas experimentiert. Zu Beginn nutzten Anajo nämlich noch viel Synthesizer, mit der Zeit orientierte sich die Gruppe aber mehr und mehr in Richtung gitarrenbasierter Indie-Pop.

Eingängigkeit im Fokus

2003 erschien die Debüt-EP „Vorhang auf“ – noch in Eigenregie. Ein Jahr später folgte dann das Debütalbum „Nah bei mir“ bei Tapete Records. Im Kern eine Zusammenstellung bereits existierender Demos der Kapelle – und direkt ein Achtungserfolg. Kein Wunder: Anajo setzten bei ihrem Erstling auf Eingängigkeit, „Nah bei mir“ geht überaus leicht ins Ohr. Und das, obwohl auch Themen wie Trauer („Der Vorhang geht auf“) verhandelt werden.

Mit den 14 Tracks bewies die Band, dass deutscher Gitarrenpop gleichzeitig clever und partytauglich sein kann. Ein Highlight: die Verneigung vor der TV-Serie „Ein Fall für zwei“ und ihrem Protagonisten Josef Matula, in dem auch Klaus Doldingers Titel-Thema aufgegriffen wird („Ich hol dich hier raus“). Auch die „Honigmelone“ schmeckt 20 Jahre später immer noch süß, lädt ebenso zum Feiern ein wie „Monika Tanzband“. „Lang lebe die Weile“ bleibt ebenfalls haften. „Villa am Strand“ zeigt die Jungs dann auch von der nachdenklichen Seite.

Insgesamt sollte es das Trio – zu dem zwischen 2010 und 2011 auch Albrecht Schrader stieß – auf vier Alben bringen. Auch die Teilnahme an Stefan Raabs Bundesvision Contest brachte nicht den ganz großen Durchbruch. Schade. Was bleibt sind die Erinnerungen. Und so war 2011 Schluss.

Anspieltipps
Vorhang auf
Ich hol dich hier raus
Honigmelone
Lang lebe die Weile
Monika Tanzband
7
Eine Wiederentdeckung.
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