Alphaville - Salvation (foto: Warner Music)

Alphaville – Salvation

Erscheinungsdatum
November 17, 2023
Unsere Wertung
5.5

Wenn es um deutsche Bands geht, weden Alphaville oft sträflicherweise unterschlagen. Dabei landete die Synthie-Pop-Kapelle aus Münster in den 1980er Jahren Hit um Hit: „Sounds Like A Melody“, „Forever Young“, „Big in Japan“ – Hits für die Ewigkeit. Gerade ist die Gruppe dabei, ihre Alben der 1990er auf Vinyl wiederzuveröffentlichen. „Prostitute“ und „Salvation“ sind soeben erschienen.

Alphaville trugen mit ihrem Synthie-Sound maßgeblich zum Soundtrack der 1980er Jahre bei. Zum Ende des Jahrzehnts schlug die Band um Marian Gold aber eine neue Richtung ein, wurde experimenteller, mutiger. Das ging schon mit „The Breathtaking Blue“ (1989) los und fand auf „Prostitute“ (1994) seine Fortsetzung. Eine Phase, die von Reibereien im Bandgefüge geprägt war und die auch kommerziell nicht wahnsinnig erfolgreich war. Der reifere, ambitioniertere Sound zahle sich nicht in klingender Münze aus. Zu allem Überfluss verließ dann auch noch Ricky Echolette Alphaville, von 1985 bis ebendann Keyboarder, Pianist und Gitarrist der Band – und das während der Produktion des fünften Albums „Salvation“, das am 1. September 1997 auf den Markt kommen sollte.

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Auf „Salvation“ drehte man wieder ein bisschen zurück, wagte sich nicht mehr so weit nach vorn wie bei „The Breathtaking Blue“ oder „Prostitute“. Mit „Salvation“ wollten Alphaville wieder ihre früheren Fans abholen. Will heißen: Da war wieder deutlich mehr Synthie-Pop geboten, garniert mit zeitgemäßeren Elementen aus dem Dance- und Techno-Bereich. Ein Versuch, sich wieder mehr dem Mainstream anzunähern.

High- und Lowlights

Tatsächlich hat die Platte, die von Andy Richards gemischt und anders als die Vorgänger vor allem in den Londoner Eden Studios aufgenommen wurde, einige übersehene Perlen zu bieten. Die Ballade „Inside Out“ gehört dazu, sie ist gleichzeitig der Opener der LP. Auch das als Single ausgekoppelte „Flame“, ebenfalls eine ruhige Nummer, geht unter die Haut. Das schnelle „Guardian Angel“, das das Thema Sterbehilfe verhandelt, überzeugt vor allem inhaltlich.

Es ist aber auch nicht alles Gold (no pun intended). Die als Single ausgekoppelte Synthie-Pop-Nummer „Wishful Thinking“ erreicht nicht die Brillanz früherer Stücke, die Alphaville in diesem Schema veröffentlicht haben. Gelingt auf „Monkey in the Moon“, „Soul Messiah“ oder „Point Of Know Return“ deutlich besser. „Dangerous Places“? Doch eher gewöhnungsbedürftig. „Spirit of the Age“ und „Control“ klingen in ihrer 90s-Klischeehaftigkeit dann doch zu sehr wie von der Stange.

Damals kaum beworben

„Salvation“ wurde von der Plattenfirma nicht beworben, entsprechend schlecht schloß das Ding in den Charts ab. Es gab – in Hochzeiten von MTV und VIVA hierzulande – nichtmal ein Video. Eine enttäuschende Entwicklung für Alphaville, die hernach ihre Promo-Aktivtäten selbst in die Hand nehmen. In Deutschland peakte das Album auf Platz 66 und wurde recht schnell vergessen.

Nun also die „Wiederausgrabung“: „Salvation“ (Deluxe Edition) ist als 3 CD Deluxe-Version erschienen – mit dem Originalalbum (remastered) auf CD 1, 16 Singles und Remixes auf CD 2 und 17 Demos und Remixen auf CD 3. Dazu kommt ein Digi Pack mit 16-seitigen Booklet. Die 2 LP Black Vinyl enthält das Originalalbum (remastered) auf Seite A, Seite B enthält 4 Remixe. Diese Variante kommt als Trifold mit einem 20-seitigen Booklet daher. Die digitale Version enthält insgesamt 45 Tracks, darunter das Originalalbum, Singles, Remixe und Demos. Sämtliche Musik ist remastered.

Anspieltipps
Flame
Inside Out
Guardian Angel
Soul Messiah
5.5
Durchschnitt.
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