Alanis Morissette - Such Pretty Forks in The Road (foto: sony music)

Alanis Morissette – Such Pretty Forks In The Road

Erscheinungsdatum
Juli 31, 2020
Label
Sony Music
Unsere Wertung
8
Anspieltipps
Reasons I Drink
Diagnosis
Smiling
Reckoning
8
Alanis stark wie lange nicht.
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2020 hat sich bisher nicht unbedingt durch wahnsinnig gute Nachrichten ausgezeichnet. Aber das hier ist eine: Alanis Morissette legt nach acht langen Jahren mit „Such Pretty Forks in the Road“ ein neues Album vor – und klingt darauf so stark wie lange nicht.

Nein, man kann die Neunziger Jahre nicht ohne Alanis Morissette denken. Die kanadische Singer-Songwriterin beeinflusste mit ihrem überaus wütenden und energiegeladenen Studioalbum „Jagged Little Pill“ Musikerinnen wie Shakira, Pink, Meredith Brooks, Avril Lavigne, Tracy Bonham oder Katy Perry nachhaltig. „Jagged Little Pill“ war eine zeitlose, feministische, unangepasste Platte, die sich bis heute mehr als 30 Millionen Mal verkauft. Zum Vergleich: So viel hat sich die gesamte Diskografie von US-Superstar Taylor Swift verkauft, wie die „New York Times“ jüngst festgestellt hat. Mit „Ironic“, „Hands in my Pocket“ oder „You Oughta Know“ umfasste „Jagged …“ drei Hits für die Ewigkeit.

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Die Bissigkeit, die sie auf „Jagged Little Pill“ an den Tag legte, sollte auf späteren Alben zwischenzeitlich etwas verloren gehen. Die geradezu therapeutische Komponente aber, die Alanis‘ Musik schon immer auszeichnete, ist geblieben. Auch auf „Such Pretty Forks in the Road“, dem neunten Studioalbum der Wahl-Amerikanerin, dem ersten seit acht (!) Jahren. Zu beschäftigt war die mittlerweile 46 Jahre alte Musikerin, drei Kinder (und postnatale Depressionen) nahmen viel Raum ein.

Die Lyrics sind immer noch schneidend

Die bestimmenden Themen auf der neuen, durchaus melancholischen Platte: Sucht, Schmerz, Stigmatisierung, der Wunsch nach Linderung, aber auch das moderne Frauenbild und sexueller Missbrauch spielen hier eine Rolle. Ihre postnatale Depression verarbeitet sie in Songs wie „Diagnosis“: “Call me what you want to / To make yourself comfortable / So I am debilitated / I can’t remember where the sentence started / When I’m trying to finish it”. Die Lyrics sind noch immer schneidend, Morissette trägt sie mitgewohnt starker, eindringlicher Stimme vor. Etwa, wenn sie in „Reckoning“ mit all jenen abrechnet, die ihr Unrecht getan habeb. Der beste Track ist aber der wohl eingängigste: „Reasons I Drink“, eine autobiografisch geprägte, schonungslos ehrliche und kraftvolle Nummer. Alanis at her best.

Geschrieben wurden die meisten Songs am Klavier, nur wenige aber blieben auf jenes reduziert. Die meisten Tracks bekamen dann doch noch etwas Bombast ab. Das macht den einen oder anderen Song musikalisch uninteressanter als die Botschaft, die er transportieren soll. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau: „Such Pretty Forks in the Road“ ist das wohl beste Morissette-Album seit „Under Rug Swept“.

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