Eine jüdische Familie auf den Spuren der Vergangenheit: Mit „Treasure“ packt Regisseurin Julia von Heinz ein emotionales Thema an. Es geht um den Holocaust, es geht um Erinnerungskultur. Der berührende Streifen liegt nun fürs Heimkino vor.
Kurz nach dem Fall des Eisernen Vorhangs reist die New Yorker Musik-Journalistin Ruth Rothwax (Lena Dunham) in Begleitung ihres Vaters Edek (Stephen Fry) nach Polen, um dem Vermächtnis ihrer jüdischen Familie auf den Grund zu gehen. Für Edek, einen Holocaust-Überlebenden, ist es die erste Reise zurück zu den Orten seiner Kindheit. Während Ruth die Traumata ihrer Eltern besser verstehen möchte, will der stets vergnügte Edek die Vergangenheit ruhen lassen. So sabotiert er Ruths Pläne und sorgt für unfreiwillig komische Situationen. In dieser erlebnisreichen Woche decken die beiden alte Familiengeheimnisse auf. Aus ihrer brüchigen Beziehung wächst Liebe und tiefes Verständnis.
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Mit „Treasure“ hat sich Regisseurin und Drehbuchautorin Julia von Heinz der Verfilmung des Schlüsselromans „Zu viele Männer“ von der australischen Bestseller-Autorin Lily Brett aus dem Jahr 1999 angenommen. Brett – die eine ähnliche Reise selbst mit ihrem Vater unternommen hat – erzählt hier eine anrührende Familiengeschichte, mit viel Feingefühl und Herzenswärme. Und ja, auch mit einer Prise Humor. Tragikkomik. Natürlich hat der Film nicht ganz den Tiefgang der literarischen Vorlage, hier wird vielleicht auch ein bisschen mehr auf der emotionalen Klaviatur gespielt. Dennoch hat der Film seine Stärken. Und die liegen auch in der gelungenen Wahl der Schauspieler. In den Hauptrollen glänzen Lena Dunham, bekannt aus der Kult-Serie „Girls“, sowie Stephen Fry, die beiden haben eine wunderbare Chemie auf der Leinwand. Die Vater-Tochter-Dynamik nimmt man den beiden ab. Ein Film, der angesichts des wieder erstarkten Antisemitismus zur richtigen Zeit kommt.
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