Feeling old now? Anlässlich des 15-jährigen Jubiläums erscheint über Virgin Records/UMC von The Kooks eine Neuauflage ihres Debütalbums „Inside In/Inside Out“. Die Deluxe-Edition umfasst das remasterte Originalalbum und 13 bis dato unveröffentlichte Titel.
Der Erfolg der Kooks ist eigentlich ein unwahrscheinlicher. Gerade mal drei Monate spielten Luke Pritchard, Hugh Harris, Alexis Nuñez und Max Rafferty zusammen, als der erste Plattenvertrag winkte. Dabei entstand 2002 die Idee, eine Band zu gründen, eher als Witz, beim Kleiderkauf bei Primark. Aus dem Gag wurde aber schnell Ernst, und die vier Musikstudenten begannen miteinander Musik zu machen. Auch ein paar Demos nahmen sie schnell auf, da sie merkten, dass sie aufs Covern eher keine Lust hatten. Eines dieser Demos landete bei einem Musikmanagers des Virgin-Labels, der die Truppe auch direkt unter Vertrag nahm.
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Die Band war aber clever genug, nicht sofort ein Album aufzunehmen. Dafür war es tatsächlich zu früh, die Gruppe einfach noch nicht ready. Und so übten sich The Kooks erst einmal als Live-Band, supporteten unter anderem The Thrills. Rock-Musik war gerade eh wieder im Kommen, Bands wie den Arctic Monkeys war Dank.
2005 trauten sich The Kooks dann endlich ins Studio, genauer: die Konk Studios in London. Im Gepäck: Hunderte von Songs, von denen es am Ende 14 auf die finale Platte schaffen sollten. Darunter: viele zeitlose Tracks, die heute zu Recht als Klassiker gelten. Das poppige, aber gitarrenbasierte „Seaside“ etwa, das komplett ohne Drums auskommt. Kaum vorstellbar, dass die Nummer eigentlich eine Pianoballade werden sollte. „Naïve“ und „Ooh La“, beide so eingängig, das man penetrante Ohrwürmer davonträgt. Das großartige „She Moves In Her Own Way“, nicht zu vergessen. Und: „Eddie’s Gun“ – kann man das Thema erektile Dysfunktion musikalisch besser verhandeln?
Platz zwei im UK, Platz 75 hier
Ursprünglich im Jahr 2006 veröffentlicht , chartete die Platte im UK auf Platz zwei. Hierzulande war seinerzeit nur Platz 75 drin. Bis heute hat die Platte aber stolze 1,3 Milliarden Streams auf Spotify gesammelt. Dank der Neuauflage werden wohl einige hinzukommen. John Davis (Gorillaz, The Killers) remasterte den Longplayer von den Original-Masterbändern. Das Album wird auf schwarzem Vinyl und als limitierte rote Vinylversion veröffentlicht, beide mit alternativen Versionen der Fanfavoriten „Seaside“, „Ooh La“, „She Moves In Her Own Way“und „Naive“, die bei den original Albumaufnahmen von Tony Hoffer produziert wurden. Weiterhin verfügt die Neuauflage über ungehörte Demos von akustischen Songs wie „Inaudible Melodies“ (ein Jack-Johnson-Cover) und „Theory Of A Pop Star“ und Studio-Demos wie „Sofa Song“ und „Matchbox“. Diese Versionen verdeutlichen die jugendliche Ausgelassenheit der Band zum Aufnahmezeitpunkt. Dass sie es damals nicht aufs Originalalbum geschafft haben, ist allerdings auch nachvollziehbar.
Übrigens: Pünktlich zur Wiederveröffentlichung von „Inside In/Inside Out“ werden The Kooks das legendäre Album komplett auf eine neue Art und Weise aufführen. Die Tour beginnt im Januar 2022 – so Corona will – mit zehn Terminen in Großbritannien und endet im Februar mit zwei Auftritten in der Londoner O2 Brixton Academy.
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