The Cure - Wish (foto: universal music)

The Cure – Wish (30th Anniversary Edition)

Erscheinungsdatum
November 25, 2022
Label
Universal Music
Unsere Wertung
9

In unserer schnelllebigen Zeit kaum noch vorstellbar: Erst mit ihrem neunten Album „Wish“, erschienen im Jahr 1992, landeten The Cure den einen, großen Hit. 15 Jahre Bandgeschichte lagen da bereits hinter den Briten. Jetzt wird die Platte neu aufgelegt.

Die Erwartungshaltung war enorm. Und schuld daran war der Erfolg des Vorgängeralbums „Disintegration“, das damals viele als den kreativen Höhepunkt in der Band-History betrachteten. Kommerziell lief die recht depressive Platte ebenfalls ganz gut. Wie sollte man das also toppen? Was sollte man da folgen lassen?

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Die ursprüngliche Idee war, gleich zwei Alben aufzunehmen und parallel zu veröffentlichen. Eine eher depressive und eine eher poppige Platte. Wäre auch möglich gewesen. Die Arbeit an „Wish“ war eine äußerst produktive Zeit. Die ersten Demo-Sessions fanden 1991 im Live House in Cornwall statt. Weiter ging es dann in den Farmyard Studios in der Region Cotswolds.“Wir haben während dieser beiden Sessions etwa vierzig Songs aufgenommen“, erinnert sich Robert Smith, „wir waren kaum zu stoppen!“

Muntermacher für die Goth-Rocker

Als die Band im September 1991 in The Manor, einem Studio mit Wohnbereich in Oxfordshire, ankam, kauften sie sich alle Fahrräder. Robert Smith berichtet: „Es gab ein Pub am nahegelegenen Kanalweg und an den meisten Abenden radelten wir dorthin, um ein oder zwei ‚Muntermacher‘ zu trinken. Ich war der einzige, der ‚uncool‘ genug war, um ein funktionierendes Licht zu haben, also fuhr ich auf dem Hinweg immer hinten und auf dem Rückweg immer vorne… Ich kann immer noch nicht glauben, dass wir nie im Wasser gelandet sind.“

Schon zu Beginn der Aufnahmen hatte Smith eine klare Vorstellung von „Wish“. „Ich hatte den Sound von Anfang an in meinem Kopf. Wie bei „Disintegration“ haben wir eine ziemlich kleine Palette an Sounds verwendet, mit der wir aber viele verschiedene Arten von Songs kreiert haben. Ein stärkerer Bezugspunkt als „Disintegration“ war wahrscheinlich Kiss Me.“

Am Ende verabschiedete man sich vom Doppelalbum-Gedanken und entschied sich für eine reguläre Veröffentlichung. Ein Album, ganz klassisch, mit zwölf Songs. Der Sound? Insgesamt doch düsterer als es der zuckersüße Überhit „Friday I’m in Love“ vielleicht vermuten ließe. Das Stück sticht in seiner poppigen Stimmung doch ziemlich heraus, The Cure ging es hier wie später R.E.M. mit „Shiny Happy People“.

Das melancholie „Apart“ gehört dabei zu den Perlen des Albums, ebenso das mit Violinen unterlegte, atmosphärische „To Wish Impossible Things“, das düster-poppige „A Letter To Elise“ und das berührende „Trust“. Auch das mit rund acht Minuten episch lange „From the Edge of the Deep Green Sea“ oder das vor Verzweiflung nur so triefende „End“ werden gerne unterschätzt.

Kommerzieller Erfolg stößt auch auf Skepsis

„Wish”, am 21. April 1992 erschienen, wurde zum meistverkauften Longplayer der Band und erreichte Platz eins in UK und Platz zwei in den USA, wo es außerdem für einen Grammy in der Kategorie Best Alternative Music Album nominiert wurde. Ein wegweisendes Album für den Alternative Rock, da es ihm den Weg in den Mainstream ebnete. Von The-Cure-Puristen wird die Platte daher auch gerne mal kritisch beäugt, wie immer, wenn alternative Bands plötzlich großen kommerziellen Erfolg haben. So wurde das erfolgreichste Album von The Cure vielleicht auch gleichzeitig ihr unterschätztestes.

Nun also die Neuauflage. Die brachte Smith nun endlich auch die Gelegenheit, beim Remastering noch das eine oder andere auszumerzen, das ihn im finalen Mix seinerzeit gestört hat. Smith: „Im Kontrollraum des Studios klang alles hervorragend, aber ich war zu sehr damit beschäftigt, unsere kommenden Konzerte zu planen, um das Mastering richtig zu überwachen. Und dann war es zu spät, um noch etwas daran zu ändern; das Album war veröffentlicht und wir waren wieder auf Tour. Das hat mich wirklich sehr lange genervt.“ Beim Remastering des Albums Anfang dieses Jahres konnte Smith dieses Thema endlich angehen: „Es hat 30 Jahre gedauert, aber endlich, endlich ist mein Wunsch in Erfüllung gegangen.“

Das ist auf den neuen Editionen zu finden

Die neue Deluxe 3CD/ 45-Track Edition von „Wish“ enthält 24 bisher unveröffentlichte Tracks und vier Tracks, die hier zum ersten Mal auf CD und digital erhältlich sind.

Auf CD eins befindet sich dabei das Originalalbum, neu gemastert von Robert Smith und Miles Showell in den Abbey Road Studios. Die zweite CD enthält 21 bisher unveröffentlichte Demos: vier Gesangsdemos aus dem Jahr 1990 und 17 Instrumentaldemos aus dem Jahr 1991, darunter neun bisher unveröffentlichte Songs. Die dritte CD des Sets enthält die vier Tracks der 1993 veröffentlichten Mailorder-Kassette „Lost Wishes“, die bisher nie auf CD oder digital erschienen sind. „Uyea Sound“ von dieser Kassette ist ab jetzt als digitale Single zu hören.

Ebenfalls enthalten sind der bisher unveröffentlichte Song „A Wendy Band“ aus den Manor Studio Sessions von 1992, ein bisher noch nirgends gehörter Mix des monumentalen Live-Klassikers „From The Edge Of The Deep Green Sea“ sowie fünf seltene 12″-Mixe. Den Abschluss des Sets bildet eine neue Live-Version von ‚End‘ von einem Konzert im Pariser Stadtteil Bercy im Oktober 1992.

Anspieltipps
Friday I'm In Love
Trust
A Letter To Elise
Apart
To Wish Impossible Things
Trust
9
Unterschätztes Meisterwerk.
Hier kaufen

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