The Cure feiern den 30. Geburtstag ihres Live-Doppel-Albums „Paris“ mit einer Wiederveröffentlichung. Die Neuauflagen kommen als 2LP- und 1CD-Versionen mit zwei Bonustiteln daher. Wie bereits beim Originalalbum spenden The Cure auch in der Neuauflage 50 Prozent der Einnahmen dieser Veröffentlichung an das Rote Kreuz.
Vor 30 Jahren spielten The Cure drei legendäre Konzerte im Le Zénith de Paris. Und sinnigerweise befanden sie sich zu dieser Zeit ebenda: auf dem Zenit. „Disintegration“ (1989), Studioalbum Nummer acht der Briten, war bis dato das kommerziell erfolgreichste Album der Band um Mastermind Robert Smith. Und so wagten sich die Goth-Rocker hernach weiter in Richtung Alternative Rock. Der Erfolg gab ihnen Recht: Das 1992 veröffentlichte „Wish“ toppte den Erfolg von „Disintegration“ sogar noch, landete im UK auf Platz eins der Charts und in den USA auf Platz zwei.
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Daran war natürlich vor allem der Überhit verantwortlich, den die Platte gebar: „Friday I’m in Love“, ein für The Cure-Verhältnisse überraschend sonnendurchfluteter Song und ein unbestrittener Klassiker der 1990er Jahre. Ein Song, der das Image von Robert Smith und seinen Mannen für immer verändern sollte, wie er dem Musikmagazin „Mojo“ erzählte: „Für die breite Öffentlichkeit sind wir keine Goth-Band. Für Taxifahrer bin ich der Typ, der ‚Friday I’m in Love‘ singt. Ich bin dann nicht der Typ, der ‚Shake Dog Shake‘ oder ‚One Hundred Years‘ singt“.
„Wish“-Tour bringt gleich zwei Live-Alben hervor
Der Veröffentlichung von „Wish“ im April 1992 schloss sich eine nach dem Album benannte, 111 Auftritte umfassende Welttournee an. Dieser entsprangen gleich zwei Live-Alben, die fast zeitgleich auf den Markt kamen. „Show“, veröffentlicht im September 1993, war ein Mitschnitt eines 1992er Konzerts in Auburn Hills, Michigan, USA, das vor allem auf die poppigeren und neueren The-Cure-Stücke setzte. „Paris“, das im Oktober folgte, setzte eher auf Kultklassiker der 1978 gegründeten Band.
Das 14-Tracks umfassende „Paris“ wurde an drei Abenden im Oktober 1992 im Le Zénith de Paris aufgenommen und enthält beispielsweise die Singles „Lovesong“, „Catch“, „A Letter To Elise“, „Charlotte Sometimes“, „Close To Me“ und die ewigen Cure-Live-Favoriten „Play For Today“ und „One Hundred Years“. The Cure leisteten es sich, auf „Friday I’m in Love“ zu verzichten.
Ein Highlight der Wiederveröffentlichung: Es sind zwei bisher unveröffentlichte (weil erst kürzlich entdeckte) Songs enthalten: „Shake Dog Shake“ und „Hot Hot Hot!!!“ eröffnen beziehungsweise beenden das Album nun.
„Paris“ wurde von Robert Smith und Miles Showell in den Abbey Road Studios in London neu gemastert. Die LP, die zum ersten Mal seit 1993 wieder auf schwarzem Vinyl erscheint, wurde von Miles Showell in Abbey Road geschnitten.
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