Taylor Swift - 1989 (Taylor's Version) (foto: Universal Music)

Taylor Swift – 1989 (Taylor’s Version)

Erscheinungsdatum
Oktober 27, 2023
Label
Universal Music
Unsere Wertung
7

Vor knapp neun Jahren war „1989“, ihr fünftes Studioalbum, Taylor Swifts Bekenntnis zum Pop. Jetzt kommt der US-Superstar mit einer Neuaufnahme der überaus erfolgreichen Platte daher.

Rückblende: Wir schreiben Jahr 2013. Taylor Swift war gerade auf Tour zu ihrem Album „Red“, das den einen oder anderen damals doch ein wenig irritierte. Swift galt bis dahin mehr als Country-Sängerin, das Album „Red“ mäanderte aber irgendwo im Spannungsfeld zwischen Country und Pop. Swift dachte, das Konzept sei weder Fisch noch Fleisch und entschloss sich, für ihr nächstes Album eine klarere Trennlinie zu ziehen. Und so ließ sie die Banjos im Schrank und entschied sich für den Pop. Einen Pop, der durch den Sound der 1980er Jahre inspiriert war, von Größen wie Annie Lennox oder Peter Gabriel.

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Obwohl die Gute damals die Nase ziemlich voll davon hatte, dass die Presse sich so sehr für ihre Privatsphäre und Beziehungen interessierte, verhandelte „1989“ – benannt nach ihrem Geburtsjahr – genau das: vergangene Romanzen. Die Rechnung ging auf: Das Album, das 2014 erschien, ebnete Swift den Weg zur Pop-Ikone, ging in unzähligen Ländern – darunter die USA und UK – auf Platz eins.

Das Make-Over der erfolgreichen Platte ist die Folge eines Disputs zwischen Swift und ihrem früheren Label Big Machine Records. Der tobt seit 2019, es geht dabei um die Master ihrer ersten sechs Alben. Swift hatte Big Machine Records 2018 verlassen und war zu Republic Records gewechselt. Kurz darauf hat Big-Machine-Records-Gründer Scott Borchetta sein Label an Scooter Braun verkauft – und damit auch die Swift-Masters, an die die Sängerin gerne rangekommen wäre. Es kam zum offenen Streit. Später veröffentlichte Big Machine Records sogar ein Swift-Live-Album, das laut Künstlerin nie das Licht der Welt hätte erblicken sollen. Die Konsequenz: Taylor Swift entschloss sich, ihre ersten sechs Alben noch einmal neu aufzunehmen, um volle Kontrolle über das Material zu haben. Seit 2021 sind schon mehrere dieser Neuauflagen erschienen, zuletzt „Speak Now (Taylor’s Version)“.

Nah am Original

In den meisten Fällen waren diese Neuauflagen ein musikalischer Gewinn, sie wirkten reifer, erwachsener, interessanter. Bei „1989“ stellt man sich hingegen schon die Frage: Hat die neue Auflage wirklich einen künstlerischen Wert? Denn wirklich große Unterschiede lassen sich hier nicht ausmachen. Sicher, der Klang ist etwas klarer, Taylors Stimme etwas voluminöser, aber auch im Vergleich kühler. Hits wie „Welcome To New York“ oder „Blank Space“ klingen im Grunde gleich. Schlimmer: Hits wie „Style“, „Bad Blood“, „Shake It Off“ oder „New Romantics“ taugen in der Neufassung weit weniger als die Originale. Es fehlt diese gewisse Grandezza. Da merkt man, dass nicht jeder der alten Produzenten – wie Shellback und Max Martin – wieder mit an Bord war. Und vielleicht hat Swift selbst mittlerweile auch zu große emotionale Distanz zu den Tracks aufgebaut. Gefühle lassen sich schlecht reproduzieren. Nur wenige Songs – „Clean“ oder etwa „You Are In Love“ – erfahren eine leichte Verbesserung.

Stark: die fünf bis dato unveröffentlichten „From the Vault“-Tracks, zusammen mit Jack Antonoff geschrieben, vor allem „Slut!“. Swift selbst war ja immer wieder Opfer von Slut-Shaming, es hat etwas Befreiendes, wie sie sich den Begriff hier nun zu eigen macht. Auch „Suburban Legends“ oder „Is It Over Now?“ überzeugen.

Anspieltipps
Slut!
Suburban Legends
Is It Over Now?
Clean
You Are In Love
7
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