Mit 36 Jahren legt Kevin Pearce alias Sun Cutter sein selbstbetiteltes Debütalbum vor. Eine Platte, die erst entstehen konnte, nachdem das Leben von Pearce gründlich auf den Kopf gestellt wurde.
Hinter dem Namen Sun Cutter steckt der britische Singer-Songwriter Kevin Pearce. Der gute Mann aus Colchester in Essex, England, hat schwere Zeiten hinter sich. Vor drei Jahren, damals war er gerade 33 Jahre alt, erlitt er mitten auf dem Golfplatz einen Herzinfarkt. Ein Weckruf. Klar war: Er musste seine Lebensgewohnheiten ändern. Zu seiner Rehabilitation gehörte auch das Schreiben und Aufnehmen von Songs. So entstand das Projekt Sun Cutter.
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Wer nun aber glaubt, dass die selbstbetitelte Platte eine vornehmlich schwermütige ist, liegt falsch. Sicher, hier und da umweht die Songs ein Hauch Melancholie. Doch insgesamt sind die elf Tracks, die der Gute da mit Produzent Dean Honer (I Monster) gebastelt hat, doch eher verträumt-optimistisch. Aufbauend. Tröstend. Liegt vielleicht auch daran, dass Pearce Ende 2020 Vater wurde.
Empathie-Booster
Pearce liefert auf seinem Erstling einen harmoniegetränkten Mix aus Indie, Soul, Folk, Pop und Rock. Es geht mal um Liebe, mal um Protest und um alles dazwischen. Ton und Vortrag (Pearce hat eine wunderbar warme Stimme) erinnern dabei schwer an Alex Chilton, Tim Buckley, oder gelegentlich sogar an John Grant.
Zu den Glanzlichtern der Platte gehört sicherlich der Opener „What Can I Do?“. Ein Track über das Reichen einer helfenden Hand, inspiriert von Pearces Tätigkeit als Mitarbeiter einer Wohltätigkeitsorganisation für psychische Gesundheit (Mind). Ein echter Empathie-Booster. Auch das nachdenkliche „Daylight Star“, die Ballade „Stand Your Ground“, das eingängige „Quasar Love“ und „Superstars“, das durchaus Erinnerungen an Dave Gahan und seine Soulsavers weckt, bleiben haften.
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