Marika Hackman - Any Human Friend (foto: caroline)

Marika Hackman – Any Human Friend

Erscheinungsdatum
August 9, 2019
Label
Caroline
Unsere Wertung
8
Anspieltipps
Hand Solo
All Night
Blow
The One
8
Überzeugend.
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Die britische Singer-Songwriterin Marika Hackman hat mit „Any Human Friend“ ihr drittes Album vorgelegt. Die von David Wrench co-produzierte Platte kommt mit einem Sound daher, der befreiter wirkt als zuvor.

Im Rennen um den Preis für das eigentümlichste Cover ist Marika Hackman in diesem Jahr wohl ziemlich weit vorne mit dabei. Da sieht man sie, beinahe nackt, nur mit Unterhose und Socken, dazu ein Ferkel im Arm. Eine Hommage an den niederländischen Fotografen Rineke Dijkstra, der ungefilterte Fotos von Müttern direkt nach der Entbindung macht.  

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Und genau darum geht’s auf „Any Human Friend“ ja irgendwie auch. Das Ungefilterte. Das Direkte. “This whole record is me diving into myself and peeling back the skin further and further, exposing myself in quite a big way. It can be quite sexual. It’s blunt, but not offensive. It’s mischievous. We all have this lightness and darkness in us“, sagt Hackman selbst über die Platte, auf der sie sich vor allem im Synthie-Pop bewegt.

Keine Frage: Die Frau hat keinerlei Angst, dahin zu gehen, wo es weh tut. Oder Spaß macht. So erforscht die Nummer „Hand Solo“ beispielsweise etwa die Vorzüge der Masturbation und enthält dabei Marikas Lieblingszeile: “Under patriarchal law, I’m going to die a virgin.” Der Song „Blow“ zeichnet unterdessen ein Bild von gesellschaftlichem Exzess. Und „Conventional Ride“ behandelt das klassische Subjekt eines “straight girls”, das nur ein wenig experimentieren möchte, aber das Gegenteil behauptet. 

Eine Ode an den Sex

„Any Human Friend“ ist eine einzige Ode an den Sex. Und Hackman gestaltet diese so weiblich, so feministisch und gleichermaßen so persönlich, wie es nur irgendwie geht. Ihre Eltern, denen sie den Song „All Night“ vorspielte, sollen ziemlich geschockt gewesen sein, heißt es. “It’s a really overtly sexual song about a woman from the perspective of a woman. You don’t hear much about sex between women in music, or if you do it’s usually from a fetishised male perspective; I thought I’d reclaim a bit of that power.”

Ausbalanciert wird das durch Songs wie das durchaus poppige, aber dennoch melancholische „The One“. Das Lied ist das  Portrait einer Künstlerin, die sich nach der Trennung von ihrer langjährigen Freundin in einer Identitätskrise befindet. Ein Thema, das auch an anderer Stelle nochmal eine Rolle spielt: “‘Send My Love’, lyrically, is from the perspective of my ex-girlfriend, or all the things I’d want to say to me if I was her. It’s basically me looking in a really grotesque mirror, but using her perspective as the mouthpiece for my feelings of shame.”

Den Gegenpart zu diesem Track, „I’m not where you are“, ein melodischer Ohrwurm über die emotionale Loslösung von einer Beziehung, schrieb sie ein halbes Jahr später. 

Keine Kampfansage

Dennoch: Am Ende soll „Any Human Friend“ trotz aller Unverblümtheit kein Manifest sein, keine Kampfansage. Da gibt es irgendetwas sehr Hoffnungsvolles an der Platte. Hackman: “After all is said and done, what it’s saying is, you’re alright, it’s going to be fine. The album is very much about us all accepting each other’s differences, the idea that we all want to be made of stone and be the same but in fact we’re golden.”

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