"Blutige Nachrichten" von Stephen King (foto: Heyne)

Stephen King – Blutige Nachrichten

Erscheinungsdatum
August 13, 2020
Verlag
Heyne
Unsere Wertung
8

Stephen King ist im Allgemeinen dafür bekannt, dicke Wälzer zu schreiben und sich für seine Geschichten ohne schlechtes Gewissen Raum zu nehmen. Dabei wird oft vergessen, dass er auch ein Meister der Kurzgeschichte ist. Sein neuer Band „Blutige Nachrichten“ umfasst vier Novellen – und es gibt dabei ein Wiedersehen mit einer alten Bekannten.

Mr. Harrigan’s Telefon

Der 12-jährige Craig und sein Vater leben in einer kleinen Stadt im Nordosten der USA. Dort sind sie auch aktiver Teil der methodistischen Kirche. Craig etwa liest dort bei Gottesdiensten regelmäßig vor. Das fällt dem rüstigen Mr. Harrigan auf, der Craig bittet, ihm doch gegen einen kleinen Lohn ebenfalls regelmäßig vorzulesen. Zum Lohn gehört auch ein Rubellos, das tatsächlich eines Tages einen Gewinn abwirft. Craig kauft sich von diesem ein iPhone – und Mr. Harrigan bekommt auch gleich eins dazu. Kurz darauf verstirbt Mr. Harrigan – und kommuniziert kurz darauf mit Craig über das Smartphone.

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Chucks Leben

Ein Dreiakter. Im Stau stehend fällt dem Lehrer Marty ein übergroßes Billboard auf: „Chuck Krantz – Danke für 39 wunderbare Jahre“  steht da geschrieben, dazu das Foto eines unbekannten Mannes. Eines echten Jedermanns. Auch im Radio wird dem ominösen Chuck gedankt. Es stellt sich heraus, dass es sich bei dem mysteriösen Mann um einen Buchhalter handelt, der gerade mit einem Hirntumor im Krankenhaus liegt.

Blutige Nachrichten

Holly Gibney ist zurück. Aufmerksame King-Leser kennen sie noch aus „Mr. Mercedes“ (2014) und dem darauffolgenden „Mind Control“. Diesmal ist sie aber kein Sidekick mehr, sondern Hauptfigur. Sie ermittelt in einem Paketanschlag, der sich auf eine Schule in Pittsburgh ereignet hat und bei dem 17 Menschen starben. Schnell fällt ihr Verdacht auf einen Reporter, in dem sie ein übernatürliches Wesen vermutet: einen sogenannten Outsider. Denen hatte King ja bereits einen eigenen Roman gewidmet.

Ratte

Literaturdozent Drew Larson träumt davon, ein Buch zu schreiben. Irgendwann scheint die Zeit dafür reif und er zieht sich – gegen den Rat seiner Familie – in ein einsames Landhaus zurück, um an seinem Western zu arbeiten. Es läuft zunächst gut, dann setzt eine Schreibblockade ein. Plötzlich zieht ein Sturm auf. Als Drew die Lage checkt, findet er eine entkräftete Ratte in der Nähe des Hauses. Drew nimmt sie mit ins Haus, päppelt sie auf – und die bietet ihm später einen Deal an. Er kann seinen Roman fertigstellen, wenn er sich dafür entscheidet, dass eine ihm wichtige Person stirbt …

„Blutige Nachrichten“ ist insgesamt die fünfte Novellen-Sammlung, die Stephen King vorlegt. Im Zentrum steht das Thema Sterblichkeit und es begeistert dabei immer wieder, mit welchem Einfühlungsvermögen, mit welcher Gefühligkeit der eigentlich als Horror-Altmeister bekannte Schriftsteller zu Papier bringt. Herzzerreissender als in „Chucks Leben“ war King selten. Die Filmrechte an den einzelnen Stories sind schon verkauft, am stärksten sind hier „Mr. Harrigan’s Phone“ und das Titelstück „Blutige Nachrichten“ geraten. Die gute Holly scheint King mittlerweile ans Herz gewachsen zu sein.

Lesezeichen

Stephen King – Blutige Nachrichten. Aus dem Amerikanischen von Bernhard Kleinschmidt; Originaltitel: If It Bleeds; Originalverlag: Heyne; Taschenbuch, Broschur, 576 Seiten, ISBN: 978-3-453-44139-2

8
King kann kurz.
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