Der Cafmeyer-Zyklus geht mit dem Thriller „Ritualmord“ in die nächste Runde: Der Streifen liegt jetzt fürs Heimkino vor.
Der Albtraum beginnt, als Polizeitaucherin Kiki Schelfthaut (Marie Vinck) im trüben Wasser eines Brüsseler Kanals eine einzelne menschliche Hand zu fassen bekommt. Es existiert keine Leiche und auch keinerlei Hinweise auf die Herkunft des bizarren Funds. Der Fall wird immer rätselhafter, denn kurz darauf wird eine weitere Hand entdeckt. Verbirgt sich ein blutiges Ritual dahinter? Und wie sind Kikis verstorbene Eltern in das Verbrechen verstrickt? Die Ermittlungen führen sie und Polizeikommissar Nick Cafmeyer (Geert van Rampelberg) in eine Welt, in der scheinbar teuflische Kräfte mit allen Mitteln in Schach gehalten werden müssen. Schon bald wird offenkundig, dass der gesamte belgische Staat Blut an den Händen hat – und Kiki muss sich der Frage stellen, wie groß die Mitschuld ihrer eigenen Familie wirklich ist.
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Gewalttätig, verstörend – die Romane der 2021 verstorbenen britischen Bestsellerautorin Mo Hayder waren ebenso erfolgreich wie umstritten. Und das galt und gilt auch für die Verfilmungen ihrer Werke. So haben sich die Belgier ihrer Bücher angenommen und aus dem Protagonisten Jack Caffery kurzerhand einen Nick Cafmeyer gemacht und die Handlung nach Belgien verlegt. Nach „The Treatment“ ist mit „Ritualmord“ nun der nächste Hayder-Krimi für die Mattscheibe adaptiert worden. Es geht dabei um Themen wie alltäglichen Rassismus, die Aufarbeitung europäischer Kolonialgeschichte und der Frage, wie weit Aktivismus gehen darf, um seine Ziele zu verfolgen. Der Streifen kommt dabei weniger geschmacklos und schockierender als „Die Behandlung“ daher. Allerdings ist er auch etwas überladen, sodass man als Zuschauer irgendwann den Überblick verliert. Da wollte man am Ende einfach zuviel – und das killt dann am Ende auch die Spannung.
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