Per Gessle - Small Town Talk (foto: bmg)

Per Gessle – Small Town Talk

Erscheinungsdatum
September 7, 2018
Label
BMG
Unsere Wertung
6
Anspieltipps
The Finest Prize
Hold On My Heart
Small Town Talk
Far Too Close
Rudy & Me
6
Mehr als solide.
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Mehr als nur ein Hauch von Nashville weht durch „Small Town Talk“, das neue Album von Roxette-Star Per Gessle. Die Platte des schwedischen Songwriters ist dieser Tage via BMG als CD, 2LP und digital erschienen.

Per Gessle solo? Klar, das ist nun nicht völlig neu. Schon zu Roxette-Zeiten hat der Gute immer mal wieder im Alleingang oder mit musikalischen Nebenprojekten Platten veröffentlicht. Neu ist aber, dass das außerhalb Schwedens groß publik gemacht wird. Und dass das Neben- nun das neue Hauptprojekt ist. Notgedrungen, weil Roxette-Sängerin Marie Fredriksson im Frühjahr 2016 ihren endgültigen Rückzug von der Bühne und somit in gewisser Weise auch das Aus für Roxette verkündet hat. Die Nachwirkungen ihrer schweren Krebserkrankung machten weitere Live-Auftritte unmöglich.

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Gessle hatte also plötzlich mehr Zeit als erwartet zur Verfügung. Er beschloss, musikalisch einen neuen Weg einzuschlagen. In Nashville wollte der gute Mann unter Mithilfe schwedischer und amerikanischer Musiker eine Solo-Platte aufnehmen. Und so fand er sich im Herbst 2016 mit Christoffer Lundqvist, Clarence Ofwerman, Anders Herrlin und Helena Josefsson in den Blackbird Studios in der US-Country-Metropole ein. Dort holte er sich dann eine lokale All-Star-Crew ins Boot: Dan Dugmore (Pedal Steel Gitarre und Dobro), Mickey Raphael (Mundharmonika), Stuart Duncan (Violine), Elizabeth Goodfellow (Schlagzeug und Percussion), Jessica S (Gesang) und Savannah Church von The Church Sisters (Gesang). Leute, die mit Künstlern wie Willie Nelson, Alison Krauss, Dwight Yoakam, Dolly Parton und Linda Ronstadt auf Tournee waren. Eine Truppe, mit der sich etwas anfangen ließ.

„Wir gingen mit offenem Geist und meinen sehr rudimentären akustischen Demos dorthin, um zu sehen, was für ein Treffen zwischen meinem Songwriting und den Nashville-Musikern stattfinden könnte. Die lokalen Musiker waren willkommen, die Arrangements und Produktionen nach ihrem Geschmack zu beeinflussen“, sagt Gessle.

Hilfe von Sharon Vaughan

Nachdem Gessle die meisten Songs ursprünglich auf Schwedisch geschrieben hatte, entschied er sich etwas untypisch für die englischen Texte. „Ich fühlte, dass ich etwas Input von außen brauchte. Sharon Vaughan – ein Mitglied der Country Music Hall of Fame- war genau das, was ich suchte. Die Texte sind wirklich sehr wichtig, um nicht zu sagen zentral, für dieses Album. Es geht um Dinge, die wir alle durchmachen: das Vergehen des Lebens, unsere Hoffnungen, Träume und Enttäuschungen. Es ist die magische Verschmelzung von Wort und Musik. Sie sorgt dafür, dass ein Lied im Kopf und im Herzen des Hörers stecken bleibt. Es hört nie auf, mich zu verblüffen“.

Wenig verblüffend unterdessen: Country nach Per Gessle-Art ist natürlich ziemlich poppig. Das ist allerdings in diesem Fall kein Makel. Der eine oder andere Song könnte durchaus von Roxette stammen, das Gespür für eingängige Melodien ist dem guten Per nicht abhanden gekommen. Und das für zuckersüße Balladen auch nicht. Überdies sind acht der 13 Songs Duette geworden. Bei den meisten steht Helena Josefsson mit am Mikro. Diese war lange als Background-Sängerin bei Roxette aktiv und weist stimmlich erstaunliche Parallelen zu Marie Fredriksson auf. Besonders frappierend ist das bei „The Finest Prize“ oder „Hold On My Heart“ zu hören. Schlimm ist das nicht, der eine oder andere mag Gessle da aber die Risikobereitschaft absprechen.

Ganz nett, aber nicht Gessles größter Wurf

Eines der großen Glanzlichter der Platte liefert Gessle dann aber doch mit jemandem anderen ab: Bei der schönen Ballade „Small Town Talk“ sprang ihm Nick Lowe zur Seite. Eine Pop-Legende, die seit den dunstigen New-Wave-Tagen der späten 1970er Jahre einer der Hauptinspiratoren von Gessle geblieben ist.

Insgesamt ist „Small Town Talk“ eine ganz nette Platte geworden. Sicherlich nicht Gessles größter Wurf. Hier und da hätte etwas mehr Abwechslung gut getan, vielleicht eine Country-Rock-Nummer, um auch mal das Tempo ein bisschen anzuziehen. Dass er rocken kann, hat Gessle ja unter anderem mit Roxette oder Gyllene Tider bewiesen.

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