Es ist eine Hommage an den vielleicht größten Singer-Songwriter aller Zeiten: Cat Power veröffentlicht am 10. November mit „Cat Power Sings Dylan: The 1966 Royal Albert Hall Concert“ via Domino ein neues Live-Album.
„Cat Power Sings Dylan: The 1966 Royal Albert Hall Concert“ wurde am 5. November 2022 in der berühmten Londoner Royal Albert Hall aufgenommen und zeigt Chan Marshall wie sie Song für Song eines der legendärsten und transformativsten Live-Sets aller Zeiten nachspielt. Im Mai 1966 fand das Konzert in der Manchester Free Trade Hall statt, das aufgrund eines falsch beschrifteten Bootlegs lange Zeit als „Royal Albert Hall Concert“ bekannt war. Bei dem Originalauftritt wechselte Bob Dylan in der Mitte des Konzerts von der akustischen auf die elektrische Gitarre, was den Zorn der Folk-Puristen auf sich zog und den Verlauf des Rock ’n‘ Roll für immer veränderte. „Cat Power Sings Dylan: The 1966 Royal Albert Hall Concert“ würdigt liebevoll Dylans Spuren in der Geschichte und bringt eine bezaubernde Vitalität in viele seiner am meisten verehrten Songs, einschließlich „She Belongs to Me“ und „Ballad of a Thin Man“, die beide heute Premiere haben.
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„Mehr als das Werk jedes anderen Songwriters haben Dylans Lieder zu mir gesprochen und mich inspiriert, seit ich sie zum ersten Mal im Alter von 5 Jahren hörte“, so Marshall. Ihre seltene Vertrautheit mit Dylans Material erhellt jeden Moment von „Cat Power Sings Dylan: The 1966 Royal Albert Hall Concert“. „Wenn ich früher ‚She Belongs To Me‘ gesungen habe, habe ich es manchmal in eine Ich-Erzählung verwandelt – ‚Ich bin eine Künstlerin, ich blicke nicht zurück‘. Damit habe ich mich wirklich identifiziert“, sagte Marshall. „Aber für die Show in der Royal Albert Hall habe ich es natürlich so gesungen, wie es ursprünglich geschrieben wurde – mit Respekt vor der Komposition… und dem großen Komponisten.“
Annäherung mit viel Ehrfurcht
Cat Power lässt Dylans epochales Konzert von 1966 mit einer tief empfundenen Ehrfurcht und einem tiefen Verständnis für die heikle Natur der Songinterpretation wieder aufleben. Wie bei dem Original-Konzert (und der gesamten Welttournee von Dylan im Jahr 1966) hielt Marshall die erste Hälfte ihres Sets komplett akustisch, um dann in der zweiten Hälfte mit Hilfe einer kompletten Band, darunter Gitarrist Arsun Sorrenti, Bassist Erik Paparozzi, die Multiinstrumentalisten Aaron Embry (Mundharmonika, Klavier) und Jordan Summers (Orgel, Wurlitzer) sowie Schlagzeuger Josh Adams, elektrisch zu spielen.
Bei ihrer hypnotischen und eindringlichen Darbietung von „Ballad of a Thin Man“ ist Marshalls Stimme eher gefühlvoll als spöttisch, erreicht aber dennoch eine mitreißende Wildheit. In einer Anspielung auf den berühmtesten Moment des ursprünglichen Konzerts ruft ein Zuschauer „Judas!“, kurz bevor „Ballad of a Thin Man“ beginnt; Marshall antwortet daraufhin, indem sie gelassen den Namen Jesu anruft. „Es war etwas Impulsives. Ich hatte nicht erwartet, dass das Publikum seinen Teil der ursprünglichen Show ebenfalls nachspielen würde, aber dann wollte ich es richtig stellen – in gewisser Weise ist Dylan für uns alle, die wir Lieder schreiben, eine Gottheit“.
Cat Power covert gerne
Es gibt nur wenige Stimmen, die tiefer in der Ikonographie und Mythologie des amerikanischen Indie-Rock verankert sind als die von Chan Marshall. Unter dem musikalischen Pseudonym Cat Power veröffentlicht Marshall nun schon seit fast 25 Jahren Musik, und ihr Können als Songwriterin, Produzentin und vor allem als Stimme ist mit der Zeit nur noch einflussreicher geworden. „Cat Power Sings Dylan: The 1966 Royal Albert Hall Concert“ ist das jüngste in einer Reihe von Alben, auf denen Marshall Klassiker aus dem amerikanischen Songbook, der Rock’n’Roll-Geschichte und darüber hinaus neu interpretiert. Dazu gehören „The Covers“ Record aus dem Jahr 2000, „Jukebox“ von 2008 und „Covers“ von 2022.
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