Mars Mushrooms - Funerals and Carnivals (foto Mars Mushrooms)

Mars Mushrooms – Funerals and Carnivals

Erscheinungsdatum
Mai 16, 2025
Label
Not On Label
Unsere Wertung
8

Der Termin passt natürlich: Kurz vor dem von ihnen selbst ausgerichteten Jamkraut-Festival (27. und 28. Mai) haben Mars Mushrooms aus Bayern eine neue Platte vorgelegt. „Funerals and Carnivals“ ist soeben erschienen.

Jamband. Das ist das Schlagwort, das in fast allen Texten über Mars Mushrooms auftaucht. Bei solchen Jambands wird viel Wert auf Improvisation gelegt. Alles ist im Fluß. Ein bereits existierender Song wird live gerne mal total anders gespielt als auf Platte, alles bewegt sich, alles ist fluide. Dynamisch eben. Genre-Grenzen spielen dann keine große Rolle mehr. Der Stil hat sich in den 1960er Jahren aus der Psychedelic-Rock-Bewegung entwickelt. Gruppen wie The Grateful Dead standen da geistig Pate.

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Enter Mars Mushrooms. Die Gruppe – bestehend aus Michael Schmidt (Gesang, Gitarre), Christoph von der Heide (Bass, Gesang), Lars Weissbach (Klavier, Hammond), Thomas Kupser (Didgeridoo) und Christof Stellwag – hat sich 1998 in Bayern zusammengefunden. Ihre Idee: Sie kombiniert in ihrem Jam-Ansatz Elemente des Rock mit Post-Krautrock, Psychedelic Rock und Southern Rock, oft untermalt mit hierzulande eher ungewöhnlichen Instrumenten wie dem Didgeridoo. Die Band selbst beschreibt ihren Stil als „Jamkraut“, eine Mischung aus Jam-Musik und fränkischer Herkunft, meist ungeuer tanzbar. Seit dem Jahr 2022 organisieren sie das Jamkraut-Festival in Adelmannsdorf (Mittelfranken), das eine Plattform für Gleichgesinnte bietet.

Mit neuem Material zum Festival

Auf dieses kommen sie nun mit brandneuem Material im Gepäck. „Funerals and Carnivals“ heißt das gute Stück, von der Gruppe not on Label, also in Eigenregie veröffentlicht, und umfasst sechs Titel mit einer Gesamtspielzeit von 41 Minuten. Gleich der Opener „Cabin“, vorab auch als Single veröffentlicht, ist ein Brett. Eine Musik gewordene Hommage an einen besonderen Ort, der der Kapelle immer wieder als Inspirationsquelle gedient hat. Es geht um eine alte Hütte in den deutschen Alpen. Die Nummer groovt, die Gitarren nehmen einen hier direkt gefangen. Wunderbarer Einstieg, und auch nach 9:31 Minuten ist man fast betrübt, dass der Song vorbei ist.

Auch das deutlich gemächlichere „Clap Your Hands“ ist vorab als Single auf den Markt gebracht worden. Eher eine Ausnahme im Katalog der Band. Der Song überrascht mit fast schon souligen Klängen, die an Teskey Brothers oder Sam Cooke erinnern. Steht den Marsis ausgesprochen gut.

„Soil“ beschloss das Singles-Tryptichon. Mit fast zehn Minuten ebenfalls aus der Reihe „episch“. Ein Stück, bei dem die Streicher und Bläser hervorstechen, das sich aber auch durch Zwischenwelten bewegt. Die sogenannten „Bardos“ der tibetischen Tradition – irgendwo zwischen Schlaf und Wachsein, Leben und Tod, Himmel und Erde. Die Grenzen verschwimmen, das Greifbare entzieht sich, während die Musik sich entfaltet und neue Klangräume erschließt.

„Whiskey And Tears“ ist nicht ganz so spektakulär, eher eine klassisch anmutende Country-Nummer. Da packen einen die beiden Schluss-Songs dann doch nochmal mehr. Der leicht orientalisch angehauchte Titel-Song ist ein Jam erster Güte, kommt ohne Gesang aus, man vermisst ihn hier keine Sekunde. Und „Arkansas“ als Closer ist noch einmal Jam-70s-Americana vom Feinsten.

Anspieltipps
Cabin
Clap Your Hands
Soil
8
Macht Laune.

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